Leseprobe

Israels Architektin

  • Lesedauer: 2 Min.

Seit ihrer Einwanderung in Palästina im Jahre 1921 wirkte die Architektin Lotte Cohn fast ein halbes Jahrhundert lang aktiv am Aufbau Israels mit, und zwar als erste Frau ihrer Profession im Lande. Mitte der sechziger Jahre schreibt sie in ihren Erinnerungen Die zwanziger Jahre in Erez Israel: »Meine eigne Arbeit war, und ist bis auf den heutigen Tag, im buchstäblichen Sinne das, was damals das Schlagwort war: Binjan Haarez (Aufbau des Landes).«

Lotte Cohn, geboren am 20. August 1893 in Charlottenburg bei Berlin, war eine Pionierin. Sie war eine der ersten Architekturabsolventinnen in Deutschland – und zudem 1919 die einzige Frau unter den zwölf gelisteten Architekten im »Verzeichnis derjenigen Ingenieure, welche bereit sind, nach Palästina zu gehen«. Als sie 1921 als Assistentin des Architekten und Stadtplaners Richard Kauffmann in Jerusalem zu arbeiten begann, gebörte sie zu den ersten deutschen Einwanderern der Dritten Alija in Palästina ...

Lotte Cohn hat ihr architektonisches Oeuvre bedauerlicherweise selbst nie zusammenfassend dokumentiert. Ihr privater Nachlaß ist heute über drei Kontinenten zerstreut. Mit der vorliegenden Biographie soll der außergewöhnliche Lebensweg Lotte Cohns aus dem zionistischen Milieu Berlins vor dem Ersten Weltkrieg zur ersten Architektin im Land Israel nachgezeichnet werden. Es ist die Geschichte einer deutsch-jüdischen Pionierin, die als Baumeisterin maßgeblich am Aufbau des moderenen Israel beteiligt war.

Aus dem Vorwort von Ines Sonder zu ihrer Biografie »Lotte Cohn. Baumeisterin des Landes Israel« (Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, 239 S., geb., 26,80 €).

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