CDU sucht den neuen Vizechef
Tillich und Schavan mögliche Nachfolger
Berlin (AFP/ND). Nach dem angekündigten Rückzug von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) aus der Politik ist in der CDU eine Debatte über den künftigen Kurs der Partei entbrannt. Mehrere Unionspolitiker forderten am Mittwoch, das konservative Profil der Union zu schärfen. Als Nachfolger Kochs im Amt des CDU-Bundesvizes ist Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich im Gespräch.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) stellte sich hinter Tillich. »Wenn es darum gehen sollte, Mehrheiten zu organisieren«, würde er gern Tillich helfen, sagte Böhmer der »Thüringer Allgemeinen« (Donnerstagausgabe). Der sächsische Ministerpräsident war bereits am Dienstag als möglicher Parteivize genannt worden.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) will dagegen nicht die Nachfolge Kochs als CDU-Bundesvize antreten. Mappus ziehe eine Kandidatur nicht in Erwägung, sagte der Generalsekretär der Südwest-CDU, Thomas Strobl, der Ulmer »Südwest Presse« (Donnerstagausgabe). Er sprach sich stattdessen dafür aus, Bundesforschungsministerin Annette Schavan als CDU-Bundesvize zu bestätigen. Schavan gilt als Merkel-Vertraute und kommt ebenfalls aus dem Landesverband Baden-Württemberg. Mappus gilt wie Koch als Vertreter des konservativen Flügels in der CDU.
Nachfolger Kochs als hessischer CDU-Landesvorsitzender und Regierungschef soll Landes-Innenminister Volker Bouffier (CDU) werden. Der CDU-Landesvorstand hatte sich am Dienstagabend einstimmig für ihn ausgesprochen.
Personalien Seite 4
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.