Bremerhaven erzwingt Showdown

Basketball: Nach 76:69-Sieg in Frankfurt heute Spiel fünf um Finaleinzug

  • Lars Reinefeld, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Eine Grillparty, ein besonders hartes Abschlusstraining und jede Menge Moral – so haben die Basketballer der Eisbären Bremerhaven das vorzeitige Saisonende abgewendet. Nach der 53:79-Heimniederlage in Spiel drei der Halbfinalserie gegen die Skyliners Frankfurt waren die Norddeutschen von den meisten bereits abgeschrieben worden. Doch die Eisbären kämpften sich zurück und gewannen am Dienstag in der Frankfurter Ballsporthalle 76:69.

Nun haben die Eisbären beim Showdown heute Abend in der Stadthalle Bremerhaven plötzlich wieder alle Trümpfe in der Hand, das Finale gegen die Brose Baskets Bamberg zu erreichen. »Diese Mannschaft ist der Wahnsinn, das hat sie schon in der Serie gegen Göttingen bewiesen«, lobte Trainer Douglas Spradley sein Team. Im Viertelfinale gegen den Eurochallenge-Sieger standen die Bremerhavener ebenfalls mehrfach vor dem Aus. »Aber diese Jungs geben einfach nicht auf.«.

Der Trainer, vor der Saison von den Paderborn Baskets gekommen, hatte seine Schützlinge mit Zuckerbrot und Peitsche wieder auf Kurs gebracht. Am Sonntag nach dem Heimdebakel strich Spradley das Training und beraumte stattdessen einen kleine Grillparty an, »damit die Jungs die Köpfe mal frei bekommen«, ehe er sie einen Tag später 1:45 Stunden durch die Halle scheuchte.

Der Eisbären-Coach zog zudem selbst die Lehren aus dem vorherigen Heimspiel, als er im zweiten Viertel seine Stammformation zum Verschnaufen auf die Bank gesetzt und damit die Partie verloren hatte. In Spiel vier vertraute Spradley wieder seinen Spitzenspielern und die gaben ihm das Vertrauen eindrucksvoll zurück. Vor allem Spielmacher Louis Campbell, der lediglich eine knappe Minute Erholung bekam, trumpfte groß auf und war mit 20 Punkten bester Werfer. »Lou war großartig. Er hat das Team geführt«, sagte Spradley.

Die Frankfurter fanden hingegen nicht wie gewohnt ihren Rhythmus. Zwar steckten die Hessen nie auf, die große Chance auf den dritten Finaleinzug der Klubhistorie ließen die Skyliners aber erst einmal liegen. »Wir waren nicht aggressiv genug«, sagte Frankfurts Trainer Gordon Herbert. »Die Minuten kurz vor der Pause haben uns das Genick gebrochen«, meinte Sportdirektor Kamil Novak. »In den Play-offs, in denen die Kraft schnell schwindet, sind diese Momente entscheidend.« Doch aufgeben werden sich die Frankfurter wie die Eisbären Bremerhaven zuvor nicht. »Jetzt heißt es Alles oder Nichts. So sind die Play-offs«, meinte Herbert.

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