Gelungene Generalprobe
DFB-Team gewinnt letzten WM-Test gegen Bosnien-Herzegowina mit 3:1
Nach dem gelungenen Test und drei Wochen harter WM-Vorbereitung freuten sich die deutschen Fußball-Nationalspieler auf ihren zweitägigen Heimaturlaub, allerdings nicht ganz ohne Arbeit. »Sie sollen einen Tag ausspannen und dann am Samstag ein Training in Eigenverantwortung absolvieren. Drei Tage ohne Training sind nicht gut«, sagte Bundestrainer Joachim Löw nach der überzeugenden WM-Generalprobe des Vize-Europameisters beim 3:1 gegen Bosnien-Herzegowina. Löw selbst wollte am Freitag das Match noch einmal in Ruhe analysieren, am Samstag relaxen und packen, bevor es am Sonntag nach Johannesburg geht.
Gegen die Bosnier um Bundesliga-Torschützenkönig Edin Dzeko, der die Gastgeber vor 48 000 Zuschauern in der Frankfurter WM-Arena mit dem 0:1 (15.) nur kurz aus der Bahn geworfen hatte, wurden wichtige Fragen hinsichtlich der WM-Formation geklärt. Der Berliner Arne Friedrich sicherte sich den Platz in der Innenverteidigung neben Per Mertesacker. Kapitän Philipp Lahm, der beim 0:1 patzte, aber mit einem tollen Schuss für den Ausgleich (50.) sorgte, überzeugte ebenso wie Holger Badstuber bei seinem ersten Einsatz auf der linken Seite.
Stammplätze wollte der Bundestrainer aber noch nicht verteilen. »Eine Mannschaft findet sich in der Regel während eines Turniers. So etwas entwickelt sich«, sagte Löw, dem nicht entgangen war, dass sein Team durch die Einwechslungen von Cacau für den erneut blassen Miroslav Klose und Thomas Müller für den schwachen Piotr Trochowski den entscheidenden Schub bekommen hatte. Auch Marko Marin machte in der Schlussphase reichlich Betrieb.
»Wir brauchen bei der WM solche Spieler wie Cacau und Müller, die direkt präsent waren und dem Spiel ihren Stempel aufdrücken«, lobte Löw seine Joker, vermied es aber zugleich über Klose den Stab zu brechen: »Ich habe nicht erwartet, dass es nach drei, vier Tagen bei ihm eine Leistungsexplosion gibt. Er braucht noch ein paar gute Trainingseinheiten. Dann wird Miroslav beim Turnier zeigen, was er kann.«
Während sich der WM-Torschützenkönig von 2006 quälte, war die neue »Doppelsechs« mit Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira, die den verletzten Michael Ballack ersetzt, voll auf der Höhe. »Das hat mir gut gefallen, beide waren sehr präsent. Sami hatte einige gute Szenen in der Offensive«, kommentierte Löw den Auftritt seiner neuen Mittelfeldzentrale, in der auch Mesut Özil in der zweiten Hälfte immer besser ins Spiel kam. Schweinsteiger wurde auch noch zum Matchwinner, indem er zwei Foulelfmeter sicher verwandelte und die Fans in WM-Euphorie versetzte. »Ich habe ein besseres Gefühl als vor vier Jahren, weil wir spielerisch besser und viel in Bewegung sind«, bilanzierte Schweinsteiger.
Deutschland - Bosnien 3:1 (0:1)
Deutschland: Neuer - Lahm, Mertesacker, Friedrich (86. Tasci), Badstuber - Khedira, Schweinsteiger (87. Kroos) - Trochowski (46. Müller), Özil (78. Gomez), Podolski (70. Marin) - Klose (46. Cacau).
Bosnien: Hasagic - Mravac (45. Ibricic), Nadarevic, Spahic, Jahic - Pjanic, Rahimic - Misimovic (80. Muslimovic), Salihovic - Ibisevic (74. Zec), Dzeko.
Tore: 0:1 Dzeko (15.), 1:1 Lahm (50.), 2:1, 3:1 Schweinsteiger (73./FE, 77./FE). Schiedsrichter: Rizzoli (Italien). Zuschauer: 48 000 (ausverkauft).
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