Denkmal für Rukeli
(epd). An den in der NS-Zeit verfemten sinto-deutschen Boxer Johann »Rukeli« Trollmann erinnert seit Mittwoch ein temporäres Denkmal in Berlin. Bis 16. Juli werde im Kreuzberger Viktoriapark an einen großartigen deutschen Sportler erinnert, dessen einziges Problem es war, Sinto-Deutscher zu sein, sagte Alekos Hofstetter von der Dresdner Künstlergruppe »Bewegung Nurr«.
Der 1907 geborene Trollmann war im Jahr 1933 Deutscher Meister im Halbschwergewicht. Der Titel wurde ihm jedoch bereits acht Tage nach seinem Sieg wieder aberkannt. Sein Kampfstil, der an den späteren US-Boxprofi Muhammad Ali erinnerte, habe als »unarisch« gegolten, hieß es. In der Folgezeit wurde Trollmann wegen seiner Herkunft immer wieder diskriminiert und verfolgt, ehe er 1942 im KZ Neuengamme inhaftiert und schließlich 1944 im Neuengammer Außenlager KZ Wittenberge (Brandenburg) ermordet wurde.
Das Denkmal solle darauf aufmerksam machen, dass Antiziganismus auch heute noch ein großes Problem sei, sagte Hofstetter weiter. Das Denkmal, das als Titel die Häftlingsnummer des Profiboxers trägt, besteht aus einem Boxring in originaler Größe. Die schräge Ebene symbolisiere, wie die brutale Diffamierung sogenannter nicht-arischer Menschen zu Beginn des Dritten Reiches Trollmann Schritt für Schritt in den Abgrund von Rechtlosigkeit und Verfolgung gezogen habe, hieß es.
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