Rom: »Immer dieselben, die zahlen«
Zehntausende Italiener gegen Sparmaßnahmen
Rom (dpa/ND). Zehntausende Italiener haben am Sonnabend in Rom gegen das von der konservativen Regierung Silvio Berlusconis beschlossene Sparpaket demonstriert. Nach Angaben der größten italienischen Gewerkschaft CGIL, die die Demonstration organisiert hatte, nahmen an die 100 000 Menschen an den Protesten teil. Neben Arbeitern, Angestellten und Studenten gingen auch zahlreiche Politiker der Oppositionsparteien auf die Straße, hieß es. Wie italienische Medien berichteten, waren Menschen aus allen Teilen des Landes für die Protestaktion in die Hauptstadt gereist. »Es sind immer dieselben, die bezahlen«, kritisierte Guglielmo Epifani, Generalsekretär der CGIL, die milliardenschweren Sparmaßnahmen. Das Sparpaket sei ungerecht und »das einzige in ganz Europa, bei dem, wer eine Million verdient, nicht einen Euro zum Wiederaufschwung des Landes dazuzahlen muss.« Berlusconis Kabinett hatte vor gut zwei Wochen Sparmaßnahmen in Höhe von 24 Milliarden Euro beschlossen, um den horrend verschuldeten Staatshaushalt zu sanieren. Dabei soll der Rotstift vor allem beim öffentlichen Dienst angesetzt werden. Aber auch im Gesundheitswesen und in den Bereichen Kultur und Bildung sind empfindliche Kürzungen geplant.
Mit einer Gesamtschuldenlast von 116 Prozent der Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr gehört das südeuropäische Land zu den von Brüssel argwöhnisch beäugten EU-Mitgliedern.
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