Afrikas erster Dreier

Ghanas »Black Stars« besiegen Serbien 1:0

  • Marco Mader und Nikolaj Stobbe, SID
  • Lesedauer: 3 Min.

Dank Asamoah Gyan hat Ghana dem afrikanischen Kontinent bei der Fußball-WM endlich den heiß ersehnten ersten Sieg beschert und zumindest vorübergehend Platz eins in der deutschen Vorrundengruppe D übernommen. Die »Black Stars« bezwangen ein schwaches Serbien mit einem vom Stuttgarter Zdravko Kuzmanovic verursachten Handelfmeter mit 1:0 (0:0) und schenkten Afrika damit den ersten Dreier. Serbien spielt am Freitag gegen Deutschland ohne Abwehrspieler Aleksandar Lukovic, der Gelb-Rot sah.

Vor 38 833 Zuschauern im Loftus-Versfeld-Stadion von Pretoria wollte sich der Ex-Berliner Marko Pantelic mit dem schnellsten Tor der WM-Geschichte unsterblich machen – doch sein Schuss aus fast 30 Metern nach acht Sekunden zischte knapp vorbei. Es sollte für eine halbe Stunde der letzte Schuss der Serben in Richtung Tor bleiben. Für Ghana war der Versuch von Pantelic dagegen das Signal zum Gegenangriff. Mit guten Kombinationen beindruckten die »Black Stars« um Kevin Prince Boateng, der sein Pflichtspieldebüt für Ghana feierte, die Serben sichtlich. Doch sprangen dabei kaum klare Chancen heraus. Die beste ließ Gyan ungenutzt, als er einen Flankenball per Kopf aus sieben Metern nicht richtig traf (21.).

Serbien, 2006 in Deutschland im Verbund mit Montenegro noch das schlechteste aller 32 WM-Teams, agierte seltsam passiv. Ein Freistoß von Aleksandar Kolarov nach 30 Minuten war das erste Lebenszeichen der »Weißen Adler« nach dem erstem Versuch von Pantelic. Doch der Ball flog dabei ebenso neben das Tor wie beim anschließendem Solo von Pantelic. Auch Kapitän Dejan Stankovic hatte mit einem Distanzschuss kein Glück.

Serbien hatte sich zwischenzeitlich besser auf Ghanas Spiel eingestellt. Doch nachdem Milan Jovanovic nach einem Solo über links eine gute Chance vergeben hatte, war wieder Ghana dran. Speziell die Flügelspieler Tagoe und Andrew Ayew hatten gute Szenen, mit Flanken stellten sie Serbiens Innenverteidigung um Nemanja Vidic immer wieder vor schwere Probleme.

Für den ersten großen Aufreger sorgte Gyan erst nach 74 Minuten. Lukovic konnte ihn nur mit einem Trikotgriff bremsen – und sah dafür Gelb-Rot. Antic musste jetzt die Abwehr stabilisieren und brachte den Dortmunder Neven Subotic. Ghana setzte jetzt auf Sieg, was Serbien Kontermöglichkeiten eröffnete. Milos Krasic scheiterte mit der besten an Ghanas Torwart Richard Kingson (79.). Dann leistet sich Kuzmanovic seinen Aussetzer – und Gyan traf für ganz Afrika.

Serbien: Stojkovic - Ivanovic, Lukovic, Vidic, Kolarov - Milijas (62. Kuzmanovic), Stankovic - Krasic, Jovanovic (76. Subotic) - Pantelic, Zigic (69. Lazovic).

Ghana: Kingson - Paintsil, Vorsah, John Mensah, Sarpei - Annan, Kevin Boateng (90.+1 Addy) - Tagoe, Asamoah (73. Appiah), Ayew - Gyan (90.+3 Owusu-Abeyie).

Tor: Gyan (84., Handelfmeter). Gelb-Rot: Lukovic (74.).

Schiedsrichter: Baldassi (Chile).

Zuschauer: 38 833.

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