Raus aus dem Gerede

Klaus Joachim Herrmann über den Krankenhausstreit

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Charité hat nicht nur einen guten Namen, sondern einen vorzüglichen mit Weltgeltung. Sie hat einfach einen Ruf, es ist eben »die Charité«. So etwas ist schwer gewonnen und leichter verspielt. Allzu lange schon tobt der Streit. Die Aktuelle Stunde im Abgeordnetenhaus war da nur ein Steinchen im Mosaik, und das war noch lange nicht das letzte. Fortsetzung folgt.

Die ehrwürdige Einrichtung ist gründlich ins Gerede gekommen. Die Themen sind alles andere als erfreulich. Marodes Bettenhaus, lecke Dächer, kein Geld. Sind 300 Millionen Euro viel oder wenig, wofür reichen 600 Millionen? Finanzsenator und Vorstandschef sind unverhohlen und öffentlich auf Konfrontationskurs. Beteiligte werfen sich gegenseitig fehlende oder falsche Konzepte vor, die Opposition dem Senat sowieso.

Charité ist ein Name mit Weltgeltung in der medizinischen und der akademischen Welt. Niemand sollte sich deshalb einbilden, dass die Auseinandersetzungen unbemerkt lokal bleiben und ohne Außenwirkung. Es ist an der Zeit, dass die Akteure mit derselben Leidenschaft wie für den öffentlichen Streit sich nun an die beste oder wenigstens die mögliche Lösung machen. Die Charité muss endlich raus aus dem Gerede. Denn wenn sie verliert, verliert auch Berlin.

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