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Die Hände Gottes
Brasilien gewinnt turbulentes Spiel gegen die Elfenbeinküste 3:1
Ein Tor nach Handspiel von Luis Fabiano und eine »Ampel«-Karte für Kaká. Trotzdem wuschen Brasiliens Protagonisten nach dem fast schmutzigen 3:1-Sieg gegen die Elfenbeinküste ihre Hände in Unschuld. Der Rekordweltmeister hatte keine Lust darauf, sich seinen ersten überzeugenden Auftritt bei dieser WM vermiesen zu lassen. »Ich glaube, die Fernsehbilder sprechen für mich«, meinte Kaká nach einer turbulenten Partie im Soccer-City-Stadion von Johannesburg. »Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis, über das Spiel, das ich gezeigt habe und dass ich an zwei Toren beteiligt war.«
Da die »Seleção« bereits für das Achtelfinale qualifiziert ist, kann der 65-Millionen-Mann von Real Madrid im letzten Gruppenspiel gegen Portugal am Freitag relativ gelassen seine Zwangspause absitzen. »Das war ein völlig unberechtigter Platzverweis. Kaká wurde gefoult und dafür bestraft«, meinte Trainer Carlos Dunga zu der Szene in der 88. Minute, als dieser Kader Keita hatte auflaufen lassen.
Rechtsbeistand bekam der Gelb-Rot-Sünder auch von seinem Kapitän Lucio. »Kaká hat gar nichts gemacht. Der andere Spieler geht zu ihm, macht dann ein bisschen Theater auf dem Boden und schlägt die Hände vors Gesicht«, sagte der Abwehrchef. Der Ivorer Guy Demel wollte Brasiliens Spielmacher jedoch nicht als Unschuldslamm davonkommen lassen: »Kaká hätte schon vorher vom Platz gemusst. Er hatte einen Spieler von uns getreten, als der am Boden lag. Die Brasilianer müssen ein bisschen ruhiger sein.«
Andererseits hatten die Ivorer in der zweiten Halbzeit böse Fouls auf Lager, die vom hilflosen Schiedsrichter Stephane Lannoy aus Frankreich nicht bestraft wurden. Ismael Tioté und Keita traten brutal zu und kamen um Rote Karten herum. »Wir bekommen die Gelben Karten, obwohl wir gefoult wurden«, beklagte sich Dunga.
Auch Fabiano verteidigte sich im Brustton der Überzeugung. Er hatte den Ball beim 1:0 (25.) herrlich unter die Latte geknallt, vor dem 2:0 (51.) jedoch das Leder gleich zweimal auf unerlaubte Weise mitgenommen. »Natürlich war das Handspiel. Sogar zweimal«, meinte Sven-Göran Eriksson, der Trainer der Elfenbeinküste, verärgert.
»Vielleicht war es die heilige Hand Gottes«, sagte der auf Diego Maradonas legendäre »Hand Gottes« angesprochene Matchwinner später und erklärte. »Das stimmt schon: Der Ball springt mir erst an die Hand, dann an die Schulter. Das war aber keine Absicht.« Lannoy lag jedenfalls völlig falsch und setzte die Fehlerkette der WM-Unparteiischen fort.
Brasilien: César – Maicon, Lúcio, Juan, Bastos – Elano (67. Alves), Silva, Melo – Kaká – Fabiano, Robinho.
Elfenbeinküste: Barry – Demel, K. Touré, Zokora, Tiéné – Eboué (72. Romaric), Y. Touré, Tioté – Dindane (54. Gervinho), Drogba, Kalou (68. Keita).
Tore: 1:0, 2:0 Luís Fabiano (25.,51.), 3:0 Elano (62.), 3:1 Drogba (79.). Gelb-Rot: Kaka (88./wiederholtes Foul). Schiedsrichter: Lannoy (Frankreich). Zuschauer: 84 490.
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