- Politik
- Kulturbeitrag
Keramik, Kunst und Köstlichkeiten
An Halberstadts Dom findet am Wochenende eines der interessantesten Töpfertreffen Deutschlands statt
Ein großer Wunsch hätte für Karsten Zinner in Halberstadt (Sachsen-Anhalt) in Erfüllung gehen können. Der bekannte Extremsportler, der 2009 aus der Kuppel des Leipziger Hauptbahnhofes auf den Querbahnsteig den bisher tiefsten Indoor-Sprung – vom Absprung bis Landung waren es knapp 4 Sekunden und 24,80 Meter – absolvierte, wollte eigentlich vom Dom St. Stephanus herabspringen. Nun aber wird er das 2. Fest »Ton am Dom«, das heute und morgen stattfindet, mit einem 60-Meter-Sprung von einer Krangondel eröffnen und den Zuschauern auf dem Domplatz ein Gänsehaut-Gefühl vermitteln.
Auf dem Domplatz wird es an diesem Wochenende zwischen gotischem Dom und romanischer Liebfrauenkirche Keramik, Kunst und Köstlichkeiten geben. Dass es nicht Domplatzfest, sondern Ton am Dom heißt, verdankt die Stadt den kreativen Geistern der Ideen:Gut GbR, die diesen Titel erfanden. Über 40 Töpfer aus ganz Deutschland und Ungarn haben ihr Kommen avisiert. Dem Ton auf der Töpferscheibe und den musikalischen Tönen im Dom St. Stephanus wird das Schauspielensemble des Nordharzer Städtebundtheaters bei »Gretchen 89 ff.« im Kreuzgang seine Akzente hinzufügen.
Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke (LINKE) betonte, dass »Ton am Dom« das gemeinsame Engagement vieler für ihren Heimat- oder Arbeitsort dokumentiere. Der Dom soll zu einer »klingenden Kathedrale« werden, so Claudia Becker von der Domschatzverwaltung. Das Abschlusskonzert trägt den Titel »Geräuschvolle Stille – Geordneter Klang« und findet im Rahmen des Symposiums der Andreas-Werckmeister-Stiftung im Dom statt. Alle vier Museen rund um den historischen Platz, der von der Stadtverwaltung gern als »gute Stube der Stadt« bezeichnet wird, bieten Führungen und Mitmachaktionen an. Erstmals wird das Lebendschach-Ensemble aus dem neuen Halberstädter Ortsteil Ströbeck auf dem Domplatz zu erleben sein.
Nachdem 2009 insgesamt etwa 10 000 Freunde des Tons auf den Töpferscheiben und der musikalischen Töne kamen, rechnen die Veranstalter dieses Jahr mit täglich bis zu 6500 Gästen. »Das gemeinschaftliche Engagement zeigt, dass auch trotz schwieriger Haushaltssituation Wege gefunden werden, die kulturelle Vielfalt unserer Stadt zu erhalten«, sagt Halberstadts Oberbürgermeister Henke.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.