Antonow will die US-Air-Force auftanken
Unerwarteter Bewerber aufgetaucht
Die US-Armee will mit 179 neuen Tankflugzeugen ihre zum Teil noch aus den 50er-Jahren stammende Flotte ersetzen. Seit fast einem Jahrzehnt buhlen die EADS-Tochter Airbus und Boeing um den Milliardenauftrag. Jetzt bekommen sie völlig unerwartete Konkurrenz. Der US-amerikanische Luftfahrtkonzern US Aerospace kündigte kurz vor Ablauf der Gebotsabgabe an, man werde mit dem ukrainischen Flugzeugbauer Antonow in den Wettbewerb einsteigen.
Die Bieterfrist der Ausschreibung endet am 9. Juli. Das kalifornische Unternehmen erbat eine Verlängerung um 60 Tage. Denn, so hieß es aus der Konzernzentrale: »Wir gehen davon aus, ein überlegenes Flugzeug zu einem sehr viel geringeren Preis als potenzielle Mitbieter anbieten zu können.« Noch ist nicht ganz klar, welchen Flugzeugtyp man als Grundmuster für das Tankerprojekt wählt. Im Gespräch sind die An-124, die An-122 und die An-112. Das Pikante an dem Projekt: US Aerospace stellte eine Endmontage in den Vereinigten Staaten in Aussicht. Gleiches hat auch Airbus vor. Doch nach dem Rückzug des einstigen Partners Northrop Grumman sucht man in den USA noch immer vergebens nach einem Ersatz. Airbus will eine militärische Variante des bewährten Airbus A 330 bauen. Boeing wird seine 767 in das Rennen um den Auftrag schicken.
Der Wettbewerb zwischen Airbus und Boeing um das 35-Milliarden-Dollar-Tankerprojekt dauert und wird mit harten Bandagen geführt. Die aktuelle Ausschreibung ist bereits der dritte Anlauf. Im ersten hatte Boeing den Zuschlag bekommen. Der wurde kassiert, als Bestechungsvorwürfe laut geworden waren. Beim zweiten Versuch erhielt Airbus den Zuschlag. Nach Protesten von Boeing war auch diese Pentagon-Zusage wieder zurückgezogen worden.
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