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Langer Atem

Klaus Joachim Herrmann über einen Gedenktag 8. Mai

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Initiative zur Würdigung des 8. Mai in Form eines nationalen Gedenktages wird mit einem Entschließungsantrag des Senates an den Bundesrat nun direkt aus Berlin kommen. Das zeigt vielleicht endlich Wirkung, weil es besondere Gründe hat. Denn gerade das, was hier aus den Zentralen der Täter seinen mörderischen Gang in die Welt antrat, schlug gerade auf diese Stadt furchtbar zurück. Sie wurde zertrümmert, geteilt und über Jahrzehnte zu einem Schauplatz des Kalten Krieges.

Ein »nationaler Gedenktag« 65 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und zerschlagener Nazi-Herrschaft erscheint einem da doch als das Mindeste. Den 8. Mai als ein Datum »von entscheidender historischer Bedeutung« dürfte niemand ernstlich bezweifeln können. Die Würdigung als »Tag der Befreiung«, wie in der DDR Gemeingut, kommt ja sogar nur in der Begründung vor.

Letztere stammt vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und ist auch schon 25 Jahre alt. Er sah – und erregte großes Aufsehen – die Ursache schwerer Leiden der Menschen nicht im Ende, sondern im Anfang der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, die zum Kriege führte. Damit bleibt er bis heute für solche Anträge als unverdächtige Persönlichkeit zitierwürdig. Das Anliegen bedarf eben nicht nur parlamentarischer Initiative, sondern sehr langen politischen Atems.

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