WM-News
Polizeilob
Südafrikas Polizeichef Bheki Cele jubelt über die Sicherheit: »Ich bin nicht glücklich, ich hebe ab. Glücklich ist eine Untertreibung«, sagte er in Johannesburg. Er bedankte sich bei den Sicherheitskräften und lobte ihren enormen Einsatz. Das einzig »Negative« der erfreulichen Bilanz sei, »dass wir nun Standards geschaffen haben, die wir aufrecht erhalten müssen«. Die Sicherheitskräfte müssten dafür sorgen, dass die Südafrikaner sicher seien, auch wenn die WM-Besucher das Land wieder verlassen haben.
Schnellurteil
Ein deutscher Fan ist in Südafrika von einem WM-Schnellgericht zu einer Bewährungsstrafe von drei Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Jörg M. hatte auf dem Hinflug nach Durban zum WM-Halbfinale Deutschland - Spanien die Kabinen-Crew beschimpft und gestoßen, weil der Flieger wegen des Chaos auf dem neuen King Shaka Airport nicht landen konnte und er deshalb wie 600 weitere Anhänger das Spiel verpasste. Der deutsche Fan war daraufhin festgenommen worden. Eine Finanz-Rückerstattung erhielt er nicht.
Abschied
Günter Netzers erfolgreiche Ära als ARD-Fußballexperte ist nach 13 Jahren beendet. Mit den Worten »Meine Leidensfähigkeit wurde auf eine harte Probe gestellt, und ich bin stolz, dass ich diesen Test bestanden habe«, verabschiedete sich der 65-Jährige von den TV-Zuschauern und von seinem Plauder-Partner Gerhard Delling. Die wortreichen Scharmützel werden lange in Erinnerung bleiben. Ihre Sticheleien führten oft zum Schmunzeln. Dafür wurde das Duo mehrfach geehrt. Unter anderem mit dem Grimme-Preis.
Torrichter?
Schiedsrichter-Pannen soll es in vier Jahren bei der WM in Brasilien nicht mehr geben. »Ich würde sagen, dass diese WM die letzte mit dem bisherigen System war«, sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke. Die Fehlerketten der Referees waren diesmal frappierend. England bekam ein Tor nicht anerkannt. FIFA-Präsident Blatter hatte sich bei den Engländern entschuldigt. Die von der UEFA favorisierte und forcierte Variante mit zwei zusätzlichen Torrichtern scheint mehr denn je eine Alternative auch für die FIFA zu sein.
Unschuldiger
Brasiliens Ex-Nationaltrainer Dunga gibt sich selbst keine Schuld am Viertelfinal-K.o. des Rekord-Weltmeisters. »Ich habe ein reines Gewissen. Ich wollte gewinnen, aber wir haben es nicht geschafft. Die Spieler haben alles gegeben, ich kann ihnen keine Vorwürfe machen. Wir haben getan, was wir tun konnten«, sagte Dunga, der nach vierjähriger Amtszeit vom brasilianischen Verband CBF entlassen worden war. Im Viertelfinale hatte die Selecao gegen die Niederlande nach 1:0-Halbzeitführung noch 1:2 verloren.
TV-Renner
Für die TV-Sender war die WM nicht nur wegen der Rekordquote bei Deutschlands Halbfinal-Aus gegen Spanien (31,1 Millionen Zuschauer) eine einzige Erfolgsgeschichte. ARD und ZDF platzierten sich schon vor dem Finale mit drei Übertragungen von Spielen der DFB-Elf in den Top 10 der meistgesehenen Sendungen der deutschen Fernseh-Geschichte. Der Privatsender RTL signalisierte erneutes Interesse für die WM 2014. Selbst das Spiel um Platz drei lockte für die ARD 23,62 Millionen Zuschauer. dpa/SID/ND
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