Bahn soll Kunden besser entschädigen

Auch Grube übt Kritik am Krisenmanagement

  • Lesedauer: 2 Min.
Vor dem Bahngipfel im Bundesverkehrsministerium am Dienstag wächst der Druck auf die Deutsche Bahn, ihre Kunden für die Hitzepannen besser zu entschädigen. Unterdessen hat Bahn-Chef Rüdiger Grube das Krisenmanagement einzelner Mitarbeiter kritisiert.

Berlin/Hamburg (Agenturen/ND). Für die Entschädigung der Reisenden, die im Zuge der Hitze-Pannen bei der Bahn unter dem Ausfall der Klimaanlagen in ICE-Zügen zu leiden hatten, müsse die Bahn »einige Hundert Euro Schmerzensgeld pro Person« zahlen, fordert der Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (VZBV), Gerd Billen, im »Tagesspiegel«. Als Richtschnur nannte Billen einen Betrag von 300 Euro pro Person. Bisher zahlt die Bahn maximal 150 Prozent des Fahrpreises – in Reisegutscheinen. »Das reicht nicht«, kritisierte der VZBV-Chef.

Klöckner: ICE-Zuschlag aussetzen

So lange die Bahn nicht garantieren könne, dass die Züge störungsfrei fahren, sollte sie auf den ICE-Zuschlag verzichten, sagte auch die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverbraucherschutzministerium, Julia Klöckner, der Zeitung. Wie der verbraucherpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Erik Schweickert, plädierte sie zudem dafür, dass die Bahn nicht länger nur Reisegutscheine an geschädigte Kunden ausgibt, sondern auf Wunsch das Geld bar auszahlt.

Als Reaktion auf die Hitzepannen der vergangenen Tage wollen die Verbraucherpolitiker den Kunden künftig einen gesetzlichen Anspruch auf Entschädigung einräumen. Bisher sind Schadenersatzansprüche auf Zugverspätungen und -ausfälle beschränkt.

Klare Richtlinien nicht befolgt?

Unterdessen hat Bahn-Chef Rüdiger Grube das Krisenmanagement einzelner Mitarbeiter kritisiert. Für derartige Krisenfälle gebe es klare Richtlinien, wie das Zugpersonal reagieren müsse, sagte er dem »Spiegel«. Dazu gehört demnach, den Wagen schnellstmöglich zum Stillstand zu bringen und zu versuchen, die Klimaanlage wieder in Gang zu kriegen oder einen Ersatzzug zu organisieren. »Leider hat das in den bekannten Fällen ein paar Mal nicht geklappt. Hier müssen wir besser werden – keine Frage«, sagte Grube. Kritik übte Grube aber auch an den Herstellern. Jede der bislang von der Industrie ausgelieferten Baureihen hätte »ihre Macken gehabt«.

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