Ombudsfrauen eingesetzt
Nordelbische Kirche reagiert auf Missbrauchsfälle
Kiel/Hamburg (dpa/ND). Opfer von sexuellem Missbrauch in der Nordelbischen Kirche können sich künftig an zwei Ombudsfrauen wenden. Mit ihrer Einsetzung reagiert die Kirche auf jetzt bekanntgewordene Missbrauchsfälle. Ansprechpartnerin in Schleswig-Holstein wird zum 1. August die Geschäftsführerin im Kieler Institut für Gewaltprävention des Frauennotrufs, Ursula Schele. Für Hamburg übernimmt die Aufgabe die frühere Bürgerschaftsdirektorin Ulrike Stapelfeldt.
»Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, die Beiden für diese schwierige, aber notwendige Aufgabe zu gewinnen«, sagte am Montag der Vorsitzende der Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich. Bei den Ombudsfrauen können sich Missbrauchsopfer, Angehörige oder Bekannte melden, die sich nicht unmittelbar an Polizei oder kirchliche Stellen wenden wollen. Am vergangenen Freitag war Hamburgs Bischöfin Maria Jepsen im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen gegen einen Pastor aus Ahrensburg bei Hamburg zurückgetreten. Die Nordelbische Kirche war nach eigener Darstellung 1999 ersten Hinweisen auf Missbrauchsfälle in der dortigen Kirchengemeinde nicht mit dem nötigen Nachdruck nachgegangen. Bis Ende des Monats will sie dazu einen ersten Zwischenbericht vorlegen. Der Ahrensburger Pastor soll vor allem in den 80er Jahren heranwachsende Jungen und Mädchen missbraucht haben.
Die Nordelbische Kirche führt zurzeit vier Disziplinarverfahren gegen Pastoren, denen sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Die Vorwürfe beziehen sich den Angaben zufolge überwiegend auf Fälle, die lange zurückliegen.
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