Stadtkewitz droht Fraktionsausschluss

CDU will sich von islamfeindlichen Positionen abgrenzen

  • Kirsten Baukhage, dpa
  • Lesedauer: 1 Min.

Die CDU kündigte gestern an, den Ausschluss von René Stadtkewitz aus der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus einzuleiten – wegen dessen Kontakten zum holländischen Rechtspopulisten Geert Wilders. Das hatte der Landesvorsitzende und Fraktionschef Frank Henkel für den Fall angedroht, dass der als Kritiker des Islam bekannte Abgeordnete den Rechtspopulisten Wilders nicht wieder von einer Veranstaltung in Berlin auslädt. Bereits am Freitag hatte Stadtkewitz betont, er werde das nicht tun. Das widerspreche seinen Überzeugungen. Sich zu den Werten der CDU zu bekennen, lehnte Stadtkewitz als »absurden Gesinnungstest« ab. Im Falle des Ausschlusses werde er sein Mandat nicht zurückgeben. Wilders Partei der Freiheit ist mit ausländer- und muslimfeindlichen Parolen im Juni bei der Parlamentswahl in den Niederlanden zur drittstärksten Kraft aufgestiegen.

»Die Antwort von Stadtkewitz beweist, dass er nicht bereit ist, von seinem Irrweg abzukehren«, sagte CDU-Fraktionsvize Michael Braun. Deshalb werde der Fraktionsvorstand das Ausschlussverfahren vorbereiten. Die Fraktionsmitglieder sollen darüber in der nächsten Sitzung am 7. September abstimmen. Henkel hatte kritisiert, Wilders und seiner Partei gehe es um die »Dämonisierung einer ganzen Religion«.

Stadtkewitz selbst war am 1. November aus der CDU ausgetreten, weil er den »islamfreundlichen Kurs« besonders der früheren Berliner Ausländerbeauftragten Barbara John (CDU) nicht teilte.

Personalien Seite 4

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -