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Ohne Warnung
Adolf Sauerland - der Duisburger Oberbürgermeister will im Amt bleiben
Adolf Sauerland steht schwer in der Kritik. Manch einer erwartet seinen Rücktritt wegen der Katastrophe bei der Loveparade. Doch der Kritisierte will im Amt bleiben, ein Oberbürgermeister könne nicht einfach zurücktreten. Er übernehme Verantwortung und müsse sich dieser auch stellen, sagte Sauerland im Interview mit der »Rheinischen Post« und verspricht lückenlose Aufklärung der Umstände, die zum Unglück geführt haben.
Von Warnungen bezüglich der Sicherheit im Vorfeld der Loveparade will er nichts gewusst haben. Auch sagte er in dem Interview, es sei nicht seine persönliche Entscheidung gewesen, die Loveparade nach Duisburg zu holen. Diese Äußerungen sind es, die ihm immer mehr den Unmut nicht nur der Duisburger Bürgerinnen und Bürger einbringen. Die Duisburger Ratsfrau Elke Patz (SPD) sagte im Interview mit dem WDR: Die Loveparade war »einzig und allein sein Ding, von Seiten der Politik des Stadtrates durfte niemand mitreden.« Zudem werden nach und nach Protokolle veröffentlicht, nach denen Sauerland sehr wohl von den Sicherheitsbedenken gewusst habe.
Seit 2004 ist der Oberstudienrat mit dem grauen Kinnbart im Amt in Duisburg mit seinen knapp 500 000 Einwohnern. Nach 56 Jahren SPD-Herrschaft erhielt der CDU-Mann bei den Kommunalwahlen über 60 Prozent der Stimmen. Sauerland ist gebürtiger Duisburger, hat dort an der Uni Maschinenbau, Geschichte, politische Bildung und Pädagogik studiert, arbeitete am Berufskolleg Uerdingen in der Nachbartstadt Krefeld. 1980 trat Sauerland in die CDU und Junge Union (JU) ein, übernahm verschiedene Posten bei der JU im Duisburger Bezirk Walsum, wurde Mitglied des Rats der Stadt und später Vorsitzender der Ratsfraktion. Als Duisburger Oberbürgermeister holte er Wirtschaftsunternehmen in die Stadt, plante neue Einkaufszentren in Zeiten knapper Kassen – Duisburg hat rund 1,6 Millionen Euro Schulden. Zu den von ihm unterstützten Projekten gehört auch die neue Moschee im Stadtteil Marxloh. Sauerland gilt als volksnaher Macher. Doch mit seinem derzeitigen Verhalten dürfte er dieses Image verspielt haben. Nun wird ihm wohl eher Realitätsferne bescheinigt.
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