Wenn das Pentagon spart

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Auch die gewaltigste Militärmaschinerie der Welt soll angesichts der angespannten Haushaltslage in den USA substanziell sparen. Die »Strukturen der Streitkräfte verschlanken« heißt das in der Amtssprache des Pentagon. Was die Abschaffung einer der bislang zehn Kommandozentralen, aber auch Einschränkungen bei Rüstungsaufträgen oder weniger Ausgaben für externe Dienstleister einschließt. Mit Letzterem will man zugleich die ohnehin zu groß gewordene Abhängigkeit von privaten Firmen etwa bei Transport, Verpflegung oder Sicherheitsaufgaben verringern. Den US-amerikanischen Steuerzahler kann das alles nur freuen – falls die angekündigten Kürzungen tatsächlich zivilen und da vor allem sozialen Aufgaben zugute kommen. Hat sich der Militäretat der Supermacht seit 2001 doch mehr als verdoppelt. Fast jeder zweite Rüstungsdollar in der Welt wird inzwischen von den USA ausgegeben.

Vor diesem Hintergrund spricht die »New York Times« jetzt auch von lediglich moderaten Einschnitten. Konkrete Summen nannte Pentagon-Chef Gates nicht, vor einiger Zeit sprach er von rund 100 Milliarden Dollar über einen Zeitraum von fünf Jahren. Nur zur Einordnung: Allein das im nächsten Jahr geplante Budget liegt bei über 708 Milliarden Dollar. Damit fordert Präsident Obama vom Kongress eine Summe, die mehr als sechs Prozent über dem größten Militärhaushalt der Bush-Ära liegt. Das Pentagon muss auch künftig nicht am Hungertuch nagen.

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