Löw: Keine Garantie für die WM-Kicker
Neuanfang für DFB-Team nach 2:2 in Dänemark
Joachim Löw hat wieder mal überrascht. Erst nutzte der Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft den Auftritt seines Notkaders beim Kaltstart in Dänemark zu einer gelungenen Personalsichtung, dann machte er noch die zu Hause gebliebenen WM-Helden heiß auf die in drei Wochen beginnende EM-Qualifikation. »Dieses Spiel war jetzt eine Brücke. Mit der Qualifikation, mit der ersten Partie gegen Belgien beginnt wieder ein neuer Abschnitt«, sagte Löw nach dem 2:2 in Kopenhagen, das entgegen vieler Befürchtungen von ihm sogar als »attraktiv und unterhaltsam« eingeordnet werden durfte.
Wie in der Kapitänsfrage vermeidet Löw zu Beginn seiner neuen Amtszeit auch in allen weiteren Personalangelegenheiten Garantien. Die Erneuerung der Nationalmannschaft geht auch nach dem international viel beachteten und gelobten dritten WM-Platz in Südafrika weiter. »Dass sich alle wieder neu bewähren müssen, ist klar. Die Leistung muss stimmen. Von der WM müssen wir uns jetzt mental entfernen«, betonte der 50 Jahre alte Chefcoach.
»Letztendlich war es ein guter Test. Für jeden Einzelnen waren es wichtige Minuten in der Nationalmannschaft«, meinte Löw und nannte einige Gewinner des durch den frühen Saisonzeitpunkt umstrittenen Spiels. Ihre Herausforderer-Rollen für das Stammpersonal unterstrichen Torhüter Tim Wiese trotz seines Fehlers vor dem Ausgleich der Gastgeber, die Mittelfeldspieler Christian Gentner, Christian Träsch, Ersatzkapitän Thomas Hitzlsperger sowie die Torschützen Mario Gomez (19.) und Patrick Helmes (73.).
Löw will für seinen langfristigen Plan neue Spannung aufbauen und stellte für die kommenden Wochen auch seine in Dänemark noch geschonten WM-Stammkräfte wieder unter Beobachtung. Selbst die Frage um die Nummer 1 im Tor warf er überraschend neu auf. »Ich werde vor dem Spiel gegen Belgien bekannt geben, mit welchem Torhüter wir in die Qualifikation gehen«, sagte Löw und dürfte damit vor allem WM-Schlussmann Manuel Neuer verwundert haben. dpa
Weitere Testländerspiele
Russland - Bulgarien 1:0 (1:0)
Finnland - Belgien 1:0 (1:0)
Ukraine - Niederlande 1:1 (0:0)
Schweden - Schottland 3:0 (2:0)
Tschechien - Lettland 4:1 (0:0)
Türkei - Rumänien 2:0 (0:0)
Serbien - Griechenland 0:1 (0:1)
Polen - Kamerun 0:3 (0:1)
Slowakei - Kroatien 1:1 (0:0)
Österreich - Schweiz 0:1 (0:0)
Irland - Argentinien 0:1 (0:1)
Slowenien - Australien 2:0 (0:0)
Wales - Luxemburg 5:1 (1:1)
England - Ungarn 2:1 (0:0)
Norwegen - Frankreich 2:1 (0:0)
Mexiko - Spanien 1:1 (1:0)
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