Hamburger Kampfansage an Kiel
Zum Saisonauftakt sichert sich der HSV mit einem 27:26-Erfolg gegen den Meister den Supercup
Das erste Aufeinandertreffen gegen Rekordmeister THW Kiel hat Herausforderer HSV Hamburg für sich entschieden und viel Selbstvertrauen für die neue Handballsaison getankt. »Der Supercup-Erfolg ist gut für die Moral. Wir haben gesehen: Der THW ist schlagbar«, sagte HSV-Torhüter Johannes Bitter nach dem 27:26-Erfolg am Dienstagabend in München. Nach dem ersten Titel der neuen Spielzeit wollen die Hanseaten die Vorherrschaft des Rekordchampions endlich beenden. Im Juni hatte der THW zum sechsten Mal in Serie die Meisterschaft errungen.
»Ein Titel ist ein Titel, darüber freuen wir uns. Doch am Ende einer Saison zu feiern, ist noch viel schöner als jetzt am Anfang«, sagte Bitter. Bereits 2009 hatte der HSV gegen den Seriensieger von der Förde mit 35:28 den Supercup gewonnen, musste beim Saisonfinale aber zuschauen, wie der THW die Champions-League- und Meister-Trophäe in den Himmel reckte. »Wir waren in München klar die bessere Mannschaft und haben verdient gewonnen«, bilanzierte HSV-Präsident Andreas Rudolph, »doch dafür können wir uns nichts kaufen«. Am Sonnabend startet der Supercup-Sieger 2010 aus Hamburg bei Frisch Auf Göppingen in die Ligasaison. »Wir sind bereit«, kündigte HSV-Rechtsaußen Hans Lindberg an.
Die unterlegenen Kieler gaben sich trotz der Niederlage unverdrossen: »Wir müssen das Spiel so schnell wie möglich abhaken, am Sonntag geht es für uns los«, sagte THW-Geschäftsführer Uli Derad vor dem Auftakt gegen Aufsteiger TSG Friesenheim. »Es wird nach diesem Spiel keine Panik oder gar eine Krisensitzung geben«, pflichtete ihm Rückraumschütze Filip Jicha bei. Der Tscheche betonte, der Supercup sei lediglich das abschließende Spiel der Saisonvorbereitung gewesen – »mehr nicht.«
Hamburg präsentierte sich im ersten Kräftemessen als homogenes Team, spielstark und kämpferisch. Das große Plus des HSV: Der Klub hat keinen personellen Abgang zu verzeichnen. Trainer Martin Schwalb freute sich über ein eingespieltes Team und konnte im deutschen Nationalspieler Michael Kraus einen spielstarken Neuzugang präsentieren. »Es ist immer schön, gegen den THW Kiel zu gewinnen«, meinte Kraus nach seinem ersten Pflichtspiel für den HSV und Rückraumspieler Blazenko Lackovic betonte: »Wir haben in München gezeigt, dass wir in dieser Saison um Champions League, Meisterschaft und DHB-Pokal mitspielen können.«
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.