Petraeus: Auch nach dem Abzug präsent
US-General zur Strategie in Afghanistan
Kabul (AFP/dpa/ND). Alle Staaten, die in Afghanistan engagiert seien, hätten große Verpflichtungen übernommen und versprochen, dabei zu bleiben, sagte der Afghanistankommandeur der NATO, US-General David Petraeus, im ZDF-»heute-journal«. Er könne die Afghanen beruhigen, die befürchteten, den Taliban schutzlos ausgeliefert zu sein, wenn die internationalen Truppen demnächst abziehen, sagte Petraeus weiter. Alle, einschließlich der Afghanen, müssten jedoch dafür sorgen, dass die ISAF ihre Ziele erreichen könne.
Ausdrücklich lobte Petraeus die Arbeit der Bundeswehr in Afghanistan. Das deutsche Kontingent sei bedeutend größer geworden und habe sich inzwischen auch »anders organisiert«, sagte der General. »Es gibt Einheiten, die in der Lage sind, Aktionen gegen die Aufständischen durchzuführen – mit beeindruckenden Erfolgen.« Die Bundeswehrtruppen hätten sich »bedeutende Verdienste erworben«. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hatte am Wochenende erstmals deutsche Kampftruppen in der Unruheprovinz Baghlan besucht.
Derweil hat der afghanische Präsident Hamid Karsai das Vorgehen der ausländischen Truppen scharf kritisiert und eine Überprüfung der Strategie gefordert. Die Jahre nach dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 hätten gezeigt, dass der Krieg gegen den Terror in den Dörfern Afghanistans wenig effizient sei und bislang vor allem zivile Opfer gefordert habe, hieß es in einer Erklärung zum Treffen Karsais mit Bundestagspräsident Norbert Lammert am Sonntag.
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