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Erster Vorsitz
Isabella Rossellini / Die 58-Jährige wird Jury-Vorsitzende der Berlinale 2011
Es ist Isabellas Rossellinis erste Jury-Teilnahme in Berlin und ihre erste Jury-Präsidentschaft bei einem A-Festival, aber Erfahrung mit der Berlinale hat die Tochter von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini reichlich. Nach diversen Auftritten mit Filmen als Schauspielerin verblüffte sie vor zwei Jahren mit ihrem Regie-Debüt, einer Reihe selbst geschriebener, selbst produzierter – und ziemlich komischer – Kurzfilme über das Liebesleben von Spinnen, Würmern und Insekten, alle vor sparsamem Hintergrund und in minimaler Verkleidung von ihr selbst gespielt. Das Forum zeigte die »Green Porno«-Reihe als Vorfilme und in Ausstellungsvitrinen.
Rossellini war mit Martin Scorsese verheiratet (die zweite zweier kurzlebiger Ehen), mit Gary Oldman und mit David Lynch liiert, dessen Skandalerfolg »Blue Velvet« sie 1986 von der Model-Karriere direkt in die Kategorie der Filmstars beförderte. Ihr erster Film war das nicht, vorher hatte sie in »White Nights« gespielt, und in Italien, der Heimat ihres Vaters, war sie bereits 1980 vom Verband der Filmkritiker für ihre Rolle in der tragischen Dreiecksgeschichte »Die Wiese« der Brüder Taviani als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet worden. Ihr Leinwanddebüt gab Rossellini 1976 sogar noch neben ihrer Mutter, die sie 20 Jahre später in einer Episode der US-Fernsehserie »Geschichten aus der Gruft« in ihrer wohl bekanntesten Rolle karikierte, der Ilsa Lund aus »Casablanca«.
Eigentlich aber sei sie immer Papas Tochter gewesen, hat Rossellini von sich gesagt, und ihrem verstorbenen Vater 2006 zusammen mit dem kanadischen Experimentalfilmer Guy Maddin einen Kurzfilm mit dem Titel »My Dad is 100 Years Old« gewidmet, der ebenfalls auf der Berlinale zu sehen war. Ein Jahr später sprach sie in der Deutschen Oper den Live-Kommentar zu Maddins autobiografischem Stummfilm »Brand Upon the Brain!«. Ihre neueste Zusammenarbeit hatte im Dezember auf dem Times Square in New York Premiere – wo Rossellini, die (neben Filmemacher Spike Lee in der Filmsparte) Frontfrau für die Videokunst beim globalen Internet-Netzwerk Babelgum ist, der Jury des Babelgum Metropolis Art Prize vorsaß. Eine gewisse Jury-Erfahrung bringt sie also mit.
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