Neuer Name und alte Wünsche in Berlin

Tischtennis-Frauen wollen ersten Meistertitel

  • Klaus Weise, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.
Spielerin und Managerin in Personalunion: Tanja Hain-Hofmann
Spielerin und Managerin in Personalunion: Tanja Hain-Hofmann

Der Verein hat einen neuen Namen, aber die Ziele sind die alten geblieben: Nach dem Rückzug des langjährigen Hauptsponsors 3B startet Tischtennis-Erstligist TTC Berlin Eastside unter neuem Namen in die neue Bundesliga-Saison der Frauen. Am Sonntag (14 Uhr) steht in heimischer Halle der Auftakt gegen den SV Böblingen auf dem Programm.

Seit 1997 gehört der Klub als einziger Verein aus den neuen Bundesländern zur 1. Bundesliga. Zweimal waren die Berlinerinnen Deutscher Vizemeister (2007, 2008), dreimal gewannen sie den ETTU-Europapokal (2002, 2004, 2007). In der Vorsaison aber mussten sie mit Platz sechs das schlechteste Ergebnis seit Erstliga-Zugehörigkeit hinnehmen.

Die Namensänderung ist Programm. »Wir haben die Ehre, künftig die Wirtschaftsregion Marzahn/Hellersdorf/Lichtenberg zu repräsentieren«, sagte TTC-Präsident Gert Walther. Es sei gelungen, neue, größere Sponsoren zu gewinnen und damit eine langfristig gesicherte finanzielle Basis zu schaffen. »Wir arbeiten darauf hin, unter den veränderten wirtschaftlichen Voraussetzungen in naher Zukunft endlich die Deutsche Meisterschaft nach Berlin zu holen!«

Trotz schwieriger Situationen sei der Verein in der Vergangenheit anders als nationale Kontrahenten nie in eine ausweglose Lage geraten. Im Gegenteil: »Wir stehen heute schuldenfrei und so vernünftig da, wie wir es uns seit längerer Zeit vorgestellt haben. Nun sollen sportliche Fakten dazu kommen«, meinte Walther.

Der TTC hat sich gezielt verstärkt. Die Hongkong-Chinesin Ah Sim Song (Weltranglistenplatz 58), die nach ihrem Umzug nach Berlin die deutsche Staatsbürgerschaft anstrebt, und die Ungarin Georgina Pota (44) spielen an Nummer eins und zwei. Für die untere Hälfte stehen die beiden Neuverpflichtungen Petra Lovas (Ungarn/51) und Andrea Bakula (Kroatien/117) sowie Tanja Hain-Hofmann (131), die jetzt auch TTC-Managerin ist, zur Verfügung.

Favorit auf den Titel ist zwar erneut der Ligakrösus FSV Kroppach mit einem geschätzten Budget von rund 400 000 Euro, »aber an einem guten Tag können wir auch die schlagen«, sagte Hain-Hofmann. Der TTC Eastside verfügt nach Angaben von Walther über einen Gesamthaushalt von rund einer Viertelmillion Euro. »Nummer zwei hinter Kroppach zu werden, ist Pflicht. International wollen wir im ETTU-Cup an unsere Tradition in diesem Wettbewerb anknüpfen«, so Walther. Und die heißt Titel sammeln.

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