Amerikas Team liegt zur Halbzeit in Führung
Leichtathletik: Beim 1. Continental Cup in Split verpasst Stabhochspringerin Lisa Ryzih eine Sensation
Stabhochspringerin Lisa Ryzih hat eine Sensation beim 1. Continental Cup der Leichtathleten – dem Nachfolger des bisherigen Weltcups – nur knapp verpasst. Die EM-Dritte aus Ludwigshafen musste sich am Samstagabend im kroatischen Split mit 4,60 m nur der Europameisterin Swetlana Feofanowa geschlagen geben. Die Russin meisterte im letzten Versuch der chaotischen Konkurrenz 4,70 m. Feofanowa kassierte eine Siegprämie von 30 000 Dollar (23 400 Euro), Ryzih bekam 15 000 Dollar.
Zuvor hatten die deutschen Europameister an der Adria überzeugt, jedoch einen Monat nach dem Saisonhöhepunkt keine Siege mehr gefeiert. Das Gold-Trio von Barcelona, das am Samstag für Europa im Einsatz war, setzte sich zum Saisonabschluss gut in Szene. Der erkältete Weitsprung-Europameister Christian Reif (Ludwigshafen) sorgte mit 7,99 m als Dritter für eine beachtliche Platzierung. 100-m-Sprinterin Verena Sailer (Mannheim) wurde in 11,26 s ebenso Vierte wie Speerwurf-Europameisterin Linda Stahl (Lever- kusen/60,37).
Bei Halbzeit des reformierten Kontinentalwettbewerbs führte das Team aus Amerika mit 219 Punkten vor Europa (210), Afrika (148) und Asien/Pazifik (134). Die beiden siegreichen Sprintstaffeln Amerikas holten zum Abschluss über 4 x 100 m noch einmal satte 30 Zähler, womit die Führung nach 20 Disziplinen gesichert war. Die ausstehenden 20 Wettbewerbe am Sonntag waren bei Redaktionsschluss noch im Gange.
»Die 7,99 Meter wären auch nicht schlecht gewesen, wenn ich gesund gewesen wäre«, stellte Weitspringer Reif fest, der seit Tagen von einer Erkältung geplagt wurde und kaum sprechen konnte. 100-m-Europameisterin Sailer war mit ihrem vierten Platz »absolut zufrieden«. »Ich denke, das war okay. Der Start geht besser, aber die letzten 40 Meter waren dann gut«, meinte die 24-Jährige. Europas Sprintkönigin blieb vor rund 15 000 Zuschauern im Poljud-Stadion 16/100 Sekunden über ihrer in Barcelona aufgestellten persönlichen Bestzeit. Sie steuerte fünf Zähler für das Europateam bei und kassierte 7000 Dollar Prämie.
Beim Speerwurfsieg der Russin Maria Abakuma (68,14) blieb für die Europameisterin Linda Stahl nur der vierte Platz. »Es war heute kein vernünftiger Wurf dabei«, beklagte die 24-Jährige, die ihre EM-Siegweite (66,81) um mehr als sechs Meter verfehlte.
100-m-Siegerin Kelly-Ann Baptiste (Trinidad und Tobago/11,05) und Shalonda Solomon (USA/11,09) punkteten für das Amerika-Team. Das Männerrennen gewann Europas neuer Sprintkönig Christophe Lemaitre (Frankreich) in 10,06 s gegen starke Konkurrenz.
Der slowakische Hammerwerfer Libor Charfreitag war zuvor als erster Sieger in die Annalen des neuen Continental Cups eingegangen. Als Vorläufer erlebte der traditionsreiche Weltcup 1977 in Düsseldorf seine Premiere. Bei der zehnten und letzten Auflage 2006 in Athen hatten sich Europa (Männer) und Russland (Frauen) durchgesetzt. Resultate Seite 19
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