Nadal im kleinen Klub des Besten

Spanier gewinnt mit Titel bei US Open auch das vierte Grand-Slam-Turnier

  • Heiko Oldörp, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Der Aufstieg in den exklusivsten Tennisklub zog Rafael Nadal die Beine weg: Sekundenlang lag der Spanier nach seinem ersten US-Open-Erfolg im verschwitzten schwarzen T-Shirt auf dem blauen Hartplatz im Arthur-Ashe-Stadium. Mit geschlossenen Augen genoss der Weltranglisten-Erste die ohrenbetäubenden Ovationen der 23 771 Fans und das fantastische Gefühl, als erst siebter Spieler bei allen vier Grand-Slam-Turnieren triumphiert zu haben.

»Das ist ein Traum für mich. Ich habe mein ganzes Leben hart gearbeitet, aber ich hätte mir niemals vorstellen können, alle vier Grand Slams zu gewinnen«, sagte Nadal. Sein unterlegener Finalgegner Novak Djokovic traut dem 24-Jährigen sogar zu, der beste Spieler der Tennis-Geschichte zu werden. Doch davon wollte Nadal nach dem 6:4, 5:7, 6:4, 6:2-Erfolg nichts hören. »Es ist schwer zu sagen, wer der Beste ist. Rod Laver hat zweimal den Grand Slam gewonnen, obwohl er die Turniere einige Jahre lang nicht gespielt hat«, sagte Nadal in New York.

Laver gelang 1969 als bislang letztem Spieler das Kunststück, die vier großen Turniere im selben Jahr zu gewinnen. Steffi Graf schaffte dies 1988. Nur Björn Borg war bei seinem neunten Grand-Slam-Titel jünger als Nadal jetzt, doch liegt dieser noch weit hinter Roger Federer. Der Schweizer Rekordhalter feierte Ende Januar bei den Australian Open seinen 16. Triumph. »Das Gerede, ob ich besser oder schlechter als er bin, ist dumm, weil die Titel sagen, dass er viel besser ist als ich«, so Nadal.

Der Sandplatzkönig besiegte im achten Anlauf endlich den Fluch der lange verhassten Courts von Flushing Meadows und gewann als Erster seit Laver 1969 nacheinander in Paris, Wimbledon und New York. »Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich habe mein bestes US-Open-Match im wichtigsten Moment gespielt«, meinte Nadal nach dem hochklassigen Finale.

Der neue Weltranglisten-Zweite Djokovic, der Federer im Halbfinale besiegte und auf Platz drei verdrängte, überschüttete den Sieger mit Lob. »Er hat das Spiel für jeden Untergrund, und er hat jetzt auf jedem Belag gewonnen. Rafa hat bewiesen, dass er derzeit der Beste der Welt ist.«

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