Spielchen am Volleyballnetz

Bei der Männer-WM in Italien steht das deutsche Team noch auf dem Parkett

  • Michael Fox, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Endlich geht es richtig los: Nach zwei Siegen und drei Niederlagen haben die deutschen Volleyballer die dritte WM-Runde erreicht. Doch vor dem ersehnten Sprung ins Halbfinale hat der absurde WM-Modus mit Weltmeister Brasilien eine hohe Hürde gesetzt.

Nur zwei Siege fehlen noch zum Einzug ins Halbfinale, doch dafür müssen die deutschen Volleyballer bei der WM in Italien endlich die Handbremse lösen. »So richtig ist der Knoten noch nicht geplatzt«, sagte Sportdirektor Günter Hamel vom Deutschen Volleyball-Verband nach dem Erreichen der Runde der letzten zwölf Teams. Doch der »absurde WM-Modus« (Hamel) hat den Deutschen nach der leichteren zweiten Runde einen echten Brocken beschert. Neben dem Überraschungsteam aus Tschechien wartet in Rom Weltmeister Brasilien.

Gegen den Titelverteidiger feierten die DVV-Männer jüngst zwei Testspielsiege, doch Kapitän Björn Andrae stellte schon klar: »Eine WM ist etwas anderes als ein Freundschaftsspiel gegen Brasilien.« Das Zwischenfazit bleibt positiv. »Das Ziel, unter die ersten Zwölf zu kommen, haben wir erreicht«, sagte Hamel am Sonntag. Doch dass die Deutschen auch in der zweiten Runde beim Pflichtsieg gegen Puerto Rico und dem 1:3 gegen WM-Gastgeber Italien ihr Leistungsvermögen erneut nicht abrufen konnten, blieb auch dem Sportdirektor nicht verborgen. »Da war viel Kniezittern drin!«

Gut nur, dass es der ungewöhnliche WM-Modus in der zweiten Runde gut mit den Deutschen meinte. Als Dritte hatten sie die Vorrunde beendet und mit Italien und Puerto Rico lösbare Aufgaben erhalten. Am Ende sicherte Rang zwei den Verbleib im Turnier. Katzenjammer dagegen bei den Polen: Der Europameister hatte die Vorrunde auch dank eines knappen Sieges gegen Deutschland als Sieger abgeschlossen – und bekam als undankbaren Lohn Weltmeister Brasilien und das starke bulgarische Team. Nach zwei Niederlagen kam für den Medaillenanwärter das frühe Aus.

Dafür haben die Deutschen nun Brasilien als Gegner. Nach ihrem 3:0 gegen Polen ging es für den Titelverteidiger gegen Bulgarien um nichts – außer dem vermeintlich leichteren Weg ins Finale. Prompt verloren sie mit 0:3 und gingen den bärenstarken Kubanern aus dem Weg. »Das komplette Spiel über agierte der zweite Diagonalspieler Theo als Zuspieler, damit auch ja nichts schief gehen konnte«, wetterte der DVV auf seiner Homepage ein Taktik-Spielchen. »Ich habe meine Spieler nicht gebeten zu verlieren«, hielt Brasiliens Coach Bernardo Rezende dagegen. Wie dem auch sei: Nun wird es für die deutschen Männer richtig ernst, nur der Sieger der Dreiergruppe spielt um Medaillen.

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