Hattrick für Brasilien
Volleyball-WM: Südamerikaner verteidigen Titel
Brasiliens Volleyballer haben ihre Favoritenrolle bestätigt und zum dritten Mal nacheinander den Weltmeistertitel gewonnen. Mit dem klaren 3:0-Sieg im WM-Finale gegen Kuba gelang den Südamerikanern am Sonntagabend in Rom eine erfolgreiche Titelverteidigung. Im Spiel um den dritten Platz setzte sich Serbien gegen Gastgeber Italien mit 3:1 durch.
Die Brasilianer dominierten das Endspiel von Beginn an, gewannen den ersten Durchgang sicher und deklassierten die überfordert wirkenden Kubaner im zweiten Satz geradezu. Auch einen Rückstand zu Beginn des dritten Durchgangs holten die Titelverteidiger problemlos auf und sicherten sich souverän wie 2002 und 2006 die WM-Trophäe.
Als Brasilien seinen Titel-Hattrick perfekt machte und ausgelassen feierte, waren die auf Rang acht gelandeten deutschen Volleyballer trotz der besten WM-Platzierung seit 36 Jahren längst enttäuscht daheim angekommen. Nur Ferdinand Tille war als bester Libero der Titelkämpfe in Rom Zeuge, wie Brasilien gegen Kuba den Platz an der Sonne verteidigte. »Brasilien ist ein verdienter Weltmeister«, meinte Bundestrainer Raúl Lozano, der mit seinem Team die Südamerikaner vor dem Turnier in einem Test noch 3:0 besiegt hatte. In der WM-Zwischenrunde verlor die deutsche Mannschaft allerdings klar mit 0:3 und verpasste so den Halbfinaleinzug.
»Es wird halt erst beim Höhepunkt abgerechnet, und da haben einige ihre Topform nicht gebracht«, sagte Verbandschef Werner von Moltke. Im Gegensatz zu den Spitzenteams wie Brasilien, die in den wichtigen Partien auftrumpften, fehlte vor allem die Konstanz auf höchstem Niveau. Und auch die Erfahrung im Spiel gegen Weltklasseteams – für zehn von 14 deutschen Spielern war es die erste WM. Ex-Nationalspieler Marcus Popp meinte dazu als Zuschauer auf der Tribüne: »Das ist so, als müsste ein Hauptschüler das Abitur schreiben.«
Die Reifeprüfung kommt für das junge deutsche Team spätestens bei Olympia 2012 in London, denn dort hat der Deutsche Volleyball-Verband einen Platz auf dem Podest eingeplant. »Diese junge Mannschaft wird weiter reifen und hat die Chance auf eine Medaille«, glaubt Lozano. Dann muss man allerdings nicht vor sondern während des Höhepunkts gegen Brasilien gewinnen. SID/ND
Finale: Brasilien - Kuba 3:0
(25:22, 25:14, 25:22)
Platz drei: Serbien - Italien 3:1
(25:21, 25:20, 26:28, 25:19)
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