Wunsiedel: Landratsamt verbietet NDP-Versammlung
Die Behörde stützt ihr Verbot auf das vor zwei Jahren geänderte bayerische Versammlungsgesetz, mit dem strafbare Verherrlichung der nationalsozialistischen Gewalt und der Willkürherrschaft verhindert werden sollen.
Im vergangenen Jahr hatte der Bayerische Verwaltungsgesichtshof (VGH) ein Verbot des Rieger-Aufmarsches aufgehoben. Zu der Veranstaltung am 14. November 2009 waren 850 Rechtsextreme in die Stadt gekommen, in der Hitler-Stellvertreter Heß begraben ist. Damals seien eindeutige Parallelen zu früheren Ankündigungen der Heß-Märsche zu erkennen gewesen. "Im damaligen Marsch wurden Formulierungen auf Transparenten so gewählt, dass jeder Außenstehende den eindeutigen Bezug zu Rudolf Heß erkennen sollte und musste", erklärte das Landratsamt.
Auch der Veranstaltungsort Wunsiedel sei ein deutliches Indiz dafür, dass unter dem Deckmantel des Hamburgers Jürgen Rieger eine an sich verbotene Veranstaltung zum Gedenken an einen führenden Repräsentanten des Nationalsozialismus durchgesetzt werden solle. Für die Bürger sei nicht nachvollziehbar, dass es erneut einen Heß-Aufmarsch in Wunsiedel geben soll, betonte Landrat Karl Döhler (CSU). Die Bevölkerung sei aus tiefster Überzeugung gegen diesen "braunen Nazi-Spuk".
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.