Auf Suche nach Partnern
US-Präsident begann zehntägige Asientour in Indien
Mit der Visite in Indien soll vor allem die seit sechs Jahren bestehende strategische Partnerschaft auf den Gebieten Sicherheit, militärische Zusammenarbeit sowie Wirtschaft und Handel intensiviert werden. Vor dem US India Business Council kündigte Obama in Mumbai am Samstag Handelsinitiativen in einem Wertumfang von etwa zehn Milliarden Dollar an, die in den USA 53 670 Arbeitsplätze schaffen bzw. sichern sollen. Dazu gehören der Kauf von 33 Boeing -737-Passagiermaschinen für die indischen Airlines »Spicejet« und der Import von zehn C-17-Transportmaschinen »Globemaster« für die indischen Luftstreitkräfte.
Der Gast stellte zudem eine Vereinfachung der US-Exportbestimmungen in Aussicht. Sie betreffen Produkte, die sowohl für den zivilen als auch militärischen Sektor verwendet werden können. Davon würde die indische Verteidigungs- und Raumforschungsindustrie profitieren. Bislang gelten diese Restriktionen als markante Probleme in den bilateralen Beziehungen.
Wenn am heutigen Montag in Delhi die Spitzengespräche zwischen Premier Manmohan Singh und dem Gast aufgenommen werden, stehen zunächst bilaterale Themen zur Debatte, darunter der gebremste Zugang von Firmen der amerikanischen Atomindustrie zum indischen Markt, ein Aktionsplan zur Kooperation bei Antiterrormaßnahmen sowie die Erweiterung der Zusammenarbeit im Militär- und im Sicherheitsbereich. Auch die Raumfahrt ist ein Thema
Bei internationalen Themen rangiert obenan der indische Wunsch nach Unterstützung Washingtons für die Bewerbung Delhis um einen ständigen Sitz in einem erweiterten UN-Sicherheitsrat. Obama hatte das in einem Interview kurz vor seiner Reise noch als »schwierig« bezeichnet. Intensiv erörtert werden gewiss auch die Lage im Nachbarland Pakistan und in Afghanistan, in Irak und im Nahen Osten. Delhi wird erneut mit Nachdruck auf die pakistanische Rolle bei dem Terroranschlag 2008 in Mumbai sowie auf die Ereignisse in der unruhigen Kaschmirregion verweisen. Voraussichtlich werden beide Seiten alle China betreffenden Fragen höchst vorsichtig, wenn überhaupt, behandeln.
Indiens Linke haben für den heutigen Montag landesweite Proteste gegen die Visite des US-Präsidenten angekündigt. In einer Erklärung der vier linken politischen Parteien heißt es: »Die Vereinigten Staaten verfolgen als Teil ihrer hegemonistischen Absichten eine Politik, die feindlich gegenüber der nationalen Integrität und den Interessen der Menschen vieler Länder ist. Was Indien betrifft, drängen die Vereinigten Staaten die Regierung aggressiv dazu, einen Wirtschaftskurs zu fahren, der im Namen einer strategischen Allianz den Menschen schadet.«
Nach seinem Aufenthalt in Indien reist Obama mit der US-Delegation weiter nach Indonesien und Südkorea.
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