Heimtückisch

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Über Laos wurden rund 270 Millionen sogenannte Cluster Bombs abgeworfen, als die USA nach 1964 den Vietnamkrieg auf die Nachbarstaaten ausweiteten. Nirgendwo sonst auf der Welt waren es mehr Streubomben pro Einwohner. Die Folgen spürt das verarmte Land noch heute schmerzlich, funktionieren die Blindgänger doch wie Landminen. Seit damals wurden rund 22 000 Menschen durch solche Sprengsätze getötet oder verletzt. Streumunition gilt als besonders heimtückisch, und die Opfer sind zu 98 Prozent Zivilisten, unter ihnen viele Kinder. Es war also ein besonderes Signal, dass Vientiane seit gestern Gastgeber der Überprüfungskonferenz für die Konvention zum Verbot von Streubomben ist. 108 Staaten haben sie bisher unterzeichnet, 40 ratifiziert. Vor gut drei Monaten ist der Völkerrechtsvertrag in Kraft getreten. Doch die größten Produzenten von Streumunition – die USA, Russland, China und Israel – gehören nicht dazu. Noch immer lagern 74 Staaten Streubomben. Und es werden dringend mehr Mittel für die Säuberung der »verseuchten« Landstriche und die Opferhilfe gebraucht. Bei allen Erfolgen – die vollständige Ächtung dieser besonders heimtückischen Waffen bleibe »eine riesige Herausforderung«, so die Hilfsorganisationen, die wesentlich zum Zustandekommen der Konvention beigetragen haben.

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