Probier's mal mit Lockerheit

Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy stellen nicht nur Programme um

  • Andreas Frank, SID
  • Lesedauer: 2 Min.
So spät wie noch nie starten die Olympiadritten Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy am Wochenende in den USA in den neuen Paarlauf-Winter. Nach einer Saison ohne internationale Titel sind die beiden Chemnitzer heiß auf Siege, wollen dabei aber mehr Lockerheit als in der Vergangenheit an den Tag legen.

Neuer Winter, neue Ausgangslage – nach einer olympischen Saison ohne internationale Titel sind Aljona Sawtschenko und Robin Szolkowy wieder heiß auf's Eis. »Wir wollen jeden Wettbewerb gewinnen, zu dem wir fahren«, sagt die gebürtige Ukrainerin vor dem internationalen Einstand der beiden Chemnitzer bei Skate America am Wochenende in Portland im US-Bundesstaat Oregon.

Die zur Grand-Prix-Serie zählende Traditionsveranstaltung ist aber nicht nur ein sportlicher Leistungstest, sondern dient auch als Probelauf für die neue Einstellung der Olympiadritten zu ihrer eisigen Profession. Sogar Trainer Ingo Steuer hatte nach Vancover erkannt, dass seine beiden Schützlinge im Kampf um die Goldmedaille unter anderem auch an ihrer fehlenden Leichtigkeit gescheitert waren.

Und da man sich festgelegt hat, bis zu den Olympischen Spielen 2014 in Sotschi gemeinsam weiterzuarbeiten, werden Training, Wettkämpfe und auch Shows abhängig von den aktuellen gesundheitlichen Befindlichkeiten der beiden Protagonisten mit Bedacht dosiert. Steuer: »Es ist durchaus denkbar, dass wir mal ein halbes Jahr oder auch eine ganze Saison keine Wettkämpfe laufen.«

Einen Imagewechsel vollziehen die Ex-Weltmeister auch mit ihren neuen Programmen. Der bekannte russische Folklore-Gassenhauer »Korobuschko« begleitet das Kurzprogramm, in der Kür haben sich die beiden Sachsen für eine moderne Version des Filmklassikers »Pink Panther« entschieden. Ein ganz bewusster Bruch mit den Inszenierungen der Vorjahre.

»Das Elegische können wir ja schon. Ich fühle mich toll mit den beiden neuen Programmen und habe das Gefühl, dass wir moderner geworden sind«, sagt die 26-jährige Sawtschenko. Ihr fünf Jahre älterer Partner ergänzt: »Sicherlich sind wir erwachsener geworden.«

Da wäre alles andere als ein deutlicher Auftaktsieg im US-Bundesstaat Oregon eine böse Überraschung. Schließlich fehlen dort sowohl die Weltmeister Pang Qing und Tong Jian aus China als auch die russischen Europameister Yuko Kawaguti und Alexander Smirnow.

Der sportliche Weg ist also vorgezeichnet, schwierig ist weiterhin die finanzielle Situation von Steuer. Infolge seiner einstigen IM-Tätigkeit für das Ministerium für Staatssicherheit darf er nicht mit öffentlichem Geld bezahlt werden, und so bestreiten die freien Unternehmer Sawtschenko/Szolkowy das Gehalt ihres Trainers aus eigenen Mitteln. Nur die Kosten für Schlittschuhe, Kostüme und Choreografien werden von der Deutschen Eislauf-Union Übernommen.

Steuer wird auch weiterhin darauf angewiesen sein, neben dem deutschen Spitzenpaar auch ausländische Läufer zu betreuen, um finanziell über die Runden zu kommen. Deutsche Nachwuchspaare kann er weiterhin nicht unter seine Fittiche nehmen. Steuer: »Schade, es haben schon mehrere Kandidaten bei mir angeklopft.«

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