Biedermann gewinnt Auftaktgold

Auch Yannick Lebherz siegt bei Kurzbahn-Europameisterschaften der Schwimmer in Eindhoven

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Hallenser Paul Biedermann hat bei den Kurzbahn-Europameisterschaften der Schwimmer in Eindhoven zum Auftakt Gold über 400 Meter Freistil gewonnen. In 3:39:51 min setzte er sich klar gegen die Konkurrenz durch. Danach siegte der Darmstädter Yannick Lebherz über 200 Meter Rücken

Insgesamt sind alle deutschen Schwimmer gut in die EM gestartet und hatten die Vorläufe am Vormittag ohne Ausfälle überstanden. Etwas schwerer als Biedermann tat sich dabei Britta Steffen: Bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft nach 16 Monaten lag sie über 100 Meter Freistil als Vorlauffünfte deutlich hinter den dominierenden Niederländerinnen. Gute Medaillenchancen hatte Markus Deibler als Vorlaufschnellster über 200 Meter Lagen (nach Redaktionsschluss).

Weltmeisterin Steffen sah in ihrem Vorlauf nur das Kielwasser der überragenden Femke Heemskerk. Die Niederländerin blieb in 52,01 Sekunden nur fünf Hundertstelsekunden über ihrer Weltjahresbestzeit. »Die hat eine Zeit geschwommen, mit der ich früher Europameisterin geworden bin«, staunte Steffen, die nach 53,64 anschlug. »Für mich war es schwer, weil sie neben mir abgegangen ist wie eine Rakete.« Schneller als Steffen war Daniela Schreiber, die in 53,05 als Viertschnellste ins Halbfinale am Abend ging.

Auch die anderen deutschen Schwimmer konnten überzeugen. Dorothea Brandt (Berlin) schaffte als Vorlaufzweite über 50 Meter Brust den Halbfinaleinzug. Bei den Männern kamen über 100 Meter Brust Marco Koch (Darmstadt) als Dritter und der Essener Hendrik Feldwehr auf Platz fünf ebenfalls locker weiter. Die Lagen-Staffel der Männer über 4x50 Meter hatte als Vorlaufzweite ebenfalls gute Chancen auf eine Medaille.

Im Deutschen Schwimm-Verband (DSV) brach noch kurz vor der EM ein Machtkampf aus, der zum Rücktritt eines von drei Vizepräsidenten führte: Wegen Differenzen mit DSV-Präsidentin Christa Thiel gab der für die Verbandsentwicklung zuständige Andreas Felchle sein Amt auf. »Ich kann die verbandsinterne Ausrichtung nicht mehr mittragen«, sagte er.

Knackpunkt war die Konzentration des Verbandes auf den Leistungssport. Felchle wollte auch angesichts knapper Finanzen den Breitensport unter den fast 600 000 DSV-Mitgliedern besser gefördert wissen. »Ich musste mir ständig anhören, dass wir von Mitgliedsbeiträgen nicht leben können«, sagte Felchle, der als Nachfolgekandidat Thiels galt. Die Rechtsanwältin soll am 4. Dezember zur Vizepräsidentin des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gewählt werden. Als Reaktion auf den Rücktritts Felchles stellte der Schwimmverband Nordrhein-Westfalens die Wiederwahl Thiels auf dem nächsten DSV-Verbandstag 2012 infrage. dpa/ND

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