NPD-Kader wegen Volksverhetzung verurteilt
(dpa). Der rechtsextremistische Liedermacher und frühere Berliner NPD-Landesvorsitzende Jörg Hähnel ist am Donnerstag vom Berliner Amtsgericht Tiergarten wegen Volksverhetzung zu zehn Monaten Haft mit Bewährung verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 35-Jährige im Bundestagswahlkampf 2009 Hetzbriefe an Politiker mit ausländischen Wurzeln geschickt hatte, in denen sie zum Verlassen des Landes aufgefordert wurden. Außerdem habe Hähnel in seinem Büro in der Parteizentrale im Stadtteil Köpenick einen Fünf-Punkte-Plan zur Ausländerrückführung auf der NPD-Homepage online gestellt. Der Funktionär ist im NPD-Bundesvorstand für Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Als Bewährungsauflage muss der gebürtige Brandenburger jeweils 1000 Euro an die Stiftung »Contra Rechtsextremismus und Gewalt« sowie an eine Organisation zahlen, die sich für die Menschenrechte einsetzt. Hähnel hatte sich in dem Strafverfahren auf die Meinungsfreiheit berufen und Freispruch verlangt. Das Amtsgericht sah jedoch die Grenzen überschritten. Hähnel habe zum Hass aufgestachelt und die Menschenwürde der Betroffenen verletzt, hieß es in der Urteilsbegründung des Amtsgerichts Tiergarten. Als Zeugen geladene Berliner Abgeordnete verschiedener Parteien hatten während der Gerichtsverhandlung ihrer Empörung über den Hetzbrief Ausdruck verliehen.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.