Verwählt

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 1 Min.

Das Prozedere der Wahl zum Weltfußballer des Jahres sollte mal gründlich überdacht werden, wenn alle Sieger in den vier Kategorien mindestens diskussionswürdig sind. In einem WM-Jahr sollte der beste Spieler der WM gewinnen, wenn er nicht gerade im Rest des Jahres kläglich versagt hätte. Und die Weltmeister Iniesta und Xavi haben in Barcelona genauso wenig versagt wie Messi. Die handverlesenen 150 mitwählenden Fußballjournalisten dürften allesamt Messi-Fans sein. Wer ist das nicht? Trotzdem hätte ein bisschen mehr Sinn fürs Große und Ganze gut getan. Im Fall Mourinho ist das ähnlich. Es drängt sich der Verdacht auf, dass derjenige gewinnt, über den am meisten geschrieben wurde.

Bei den Frauen fehlt schon seit Jahren eine Fachjury. Vielen Trainern, Spielern und Kollegen vor allem im Ausland sind Fußballerinnen immer noch so unwichtig, dass jedes Jahr Marta und Birgit Prinz trotz völliger Titellosigkeit auf die Kandidatenliste kommen, selbst wenn andere Spielerinnen bessere Leistungen gezeigt haben. Dass Inka Grings nicht mal unter den letzten drei Nominierten war, ist Ausdruck der Ahnungslosigkeit der Wähler.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -