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Schulterschluss

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Pentagon-Chef Gates und sein japanischer Amtskollege Kitazawa praktizierten gestern in Tokio den demonstrativen Schulterschluss. Dabei ist es noch nicht lange her, dass es in den bilateralen Beziehungen heftig knirschte. Vor allem der Streit um einen US-Luftwaffenstützpunkt belastete das Verhältnis. Doch das nordkoreanische Atomgespenst machte Japan wieder handzahm. Aber auch den rasanten Aufstieg Chinas zur Weltmacht hat Tokio im Blick, wenn diese »Sicherheitsallianz weiter vertieft« werden soll. Dafür nimmt man in Kauf, dass US-Kampfflugzeuge gegen den Widerstand der Einwohner weiter aus einem dicht besiedelten Teil der Insel Okinawa aufsteigen. Dass diese Militärpräsenz im asiatisch-pazifischen Raum auch im prioritären Interesse der USA ist, versteht sich von selbst. Nur wird so das Wettrüsten in der Region weiter angeheizt. Japan und die USA etwa denken über den Export ihrer Abfangrakete SM-3 nach. Wobei Tokio dafür noch sein Waffenausfuhrembargo lockern müsste. Aber das dürfte nach der Entscheidung über eine neue Sicherheitspolitik wohl nur noch Formsache sein. Japan hat den Übergang zu einer »aktiven Verteidigung« beschlossen und will seine Marine und Luftstreitkräfte aufrüsten. Nicht nur das pazifistische Nachkriegsimage des Landes könnte mit dieser Politik Schaden nehmen.

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