Globale Flaute
Weltbank sieht weniger Wachstum
Washington (dpa/ND). Die Weltbank rechnet nach einer kräftigen Erholung der Weltwirtschaft für die kommenden Jahre nur noch mit einem gebremsten Wachstum. 2011 werde das Konjunkturplus nach der Schätzung des Institutes insgesamt nur noch bei rund 3,3 Prozent liegen, hieß es in einem am Mittwoch (Ortszeit) vorgelegten Ausblick. 2010 waren es noch 3,9 Prozent. Für 2012 sagt die Weltbank eine Zunahme der Wirtschaftsleistung um durchschnittlich 3,6 Prozent voraus.
Die leichte Abkühlung der globalen Wirtschaft ist nach Meinung der Weltbank-Experten zu erwarten gewesen. Viele Länder hätten im vergangenen Jahr mit Konjunkturpaketen versucht, ihre Ökonomie anzukurbeln. Diese Programme laufen nun vielerorts aus.
»Die Weltwirtschaft ist jetzt in eine neue Erholungsphase eingetreten«, sagte der Chefökonom des Instituts, Justin Lin. Gleichzeitig warnt er vor Risiken nach der schweren Finanzkrise. Noch immer seien die Staatsschulden vor allem in reicheren Ländern zu hoch. Auch die Arbeitslosigkeit und der angeschlagene Immobilien- und Finanzsektor vieler Volkswirtschaften bergen Ungewissheiten.
Motoren des weltweiten Wachstums seien weiter die Schwellen- und Entwicklungsländer. Diese legen den Angaben zufolge 2011 um sechs Prozent und 2012 um 6,1 Prozent zu. Im vergangenen Jahr hatte der Konjunkturauftrieb in den armen Ländern nach letzten Schätzungen noch sieben Prozent betragen. Mit zehn Prozent am rasantesten sei im vergangenen Jahr China gewachsen, die Asien-Pazifik-Region habe insgesamt um 9,3 Prozent angezogen. In China werde es in diesem Jahr einen Rückgang auf 8,7 Prozent, in der restlichen Region auf 8,0 Prozent geben.
Die großen Industrieländer müssen nach Ansicht der Weltbank 2011 mit einer gezügelten Konjunktur klarkommen. Das Wachstum werde nur noch bei 2,4 Prozent liegen – nach 2,8 Prozent im Vorjahr.
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