Raus aus der Kälte! Aber wohin?
Bücher zum Träumen und Planen: Hunderte Tipps für kleine und große Fluchten
Wer in diesem Buch seine Traumreise nicht findet, dem ist wirklich nicht zu helfen. »400 Reisen, die Sie nie vergessen werden« verspricht der Verlag. Wie gern würde ich ausprobieren, ob es wirklich stimmt! Aber sicher ist, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei: Abenteurer finden genauso ihr Traumziel wie Genießer, Kulturliebhaber oder Globetrotter. Auch für jede Art der Fortbewegung gibt es Angebote – auf der Schiene, zu Wasser, in der Luft, auf Straßen oder zu Fuß.
Wie wäre es mit der Fähre über den Titicacasee zu schippern, mit einer Sushi-Tour durch Tokio, auf dem Rücken eines Pferdes durch die Anden oder per Helikopter nach Angkor?
Zu jeder Reise gibt es neben einer kurzen Erklärung zum Ziel Angaben zur besten Reisezeit, Hinweise für die Reiseplanung, besondere Tipps für Ausflüge und natürlich die notwendigen Angaben zu weiterführenden Websites.
Dieses Buch wird besonders jene ansprechen, die Überraschungen und Zufälle mögen, die gern bereit sind, von ausgetretenen Wegen wegzukommen, die das Echte im Einfachen suchen. Es weckt Seh(n)süchte oder Erinnerungen, es zeigt deutlich, wie schön und vielfältig unsere Welt ist und macht unendliche Lust, mal wieder über neue Reiseziele nachzudenken. Es muss ja nicht immer Mallorca sein.
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Für die Tour auf »Die 40 kuriosesten Inseln«, auf die uns die beiden Autoren Gabi und Rolf Froböse mitnehmen wollen, muss man sich nicht groß Gedanken darüber machen, was man anzieht und einpackt. Es reicht, wenn man einen Globus oder einen Weltatlas und einen Computer mit installiertem Google Earth (kann man sich kostenlos runterladen) hat. Vergessen Sie auf keinen Fall viel Fantasie ins Handgepäck zu stecken. So vorbereitet lümmelt man sich am besten in einen gemütlichen Sessel in der warmen Stube. Schon kann die Reise losgehen und aus einem nebeligen oder nass-kalten Tag eine ganz besondere Abenteuertour werden.
Einige der kuriosesten Inseln sind so klein, dass sie nur als winziger Pips auf einer herkömmlichen Landkarte erscheinen. Andere liegen so abseitig, dass es nur mit Mühe möglich ist, sie real anzusteuern. Und bei wieder anderen empfiehlt es sich nicht unbedingt, diesen Versuch zu wagen. Eines aber haben alle gemeinsam: Massentourismus ist ausgeschlossen. Auf einigen leben überhaupt keine Menschen, geschweige denn, irgendwelche Hotels verbauen den Blick.
Wie wär es zum Beispiel mit einem Kurztrip auf die kleinste Insel der Erde. Mit nur 46 mal 16 Meter hat es Bishop Rock, südwestlich von Cornwall, nicht nur ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft, sondern markiert auch den westlichsten Punkt Westeuropas. Ihre geografische Lage: 49º 52' N, 6° 27' W. Gibt man diese Daten bei Google Earth ein, erscheint – nichts. So klein ist sie. Dafür wird der virtuelle Besucher durch einen Klick auf ein kleines blaues Quadrat mit dem Foto des Leuchtturms belohnt, der als einziges Gebäude auf der seit 1992 unbewohnten Insel steht.
Anders bei den im südlichen Atlantik liegenden Gough-Inseln ( 40º 21' S, 9° 53' W). Von dem 112 Quadratkilometer großen Eiland, auf dem drei Viertel des weltweiten Bestandes der subantarktischen Seebären lebt, kann man bei Google Earth ein beeindruckendes Panorama finden.
Über die Koordinaten und Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten der Inseln hinaus gibt es Angaben zum Klimatyp, zur Fläche und zur Population sowie ein aus dem All geschossenes Foto.
Es macht Spaß, sich kurz mal in die Nischen der Welt zu beamen, in die man wahrscheinlich in Wirklichkeit niemals hinkommen wird. Und wenn man dann doch Lust bekommt, sich das eine oder andere in der Wirklichkeit anzuschauen: Die Autoren haben für alle Inseln auch die Anreisemöglichkeiten recherchiert.
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Zurückgekehrt von einer Urlaubsreise kullern meistens mehr oder weniger sinnvolle Souvenirs aus dem Koffer, die dann in irgend einem Regal einstauben. Das ist nicht das Ding von Andrea Farthofer. Sie hält die Erinnerungen an die Urlaubstage wach, indem sie sie sich ab und zu wieder herbeikocht. Ganz nach dem Motto: »Wenn einer eine Reise tut, dann kann sie sich was kochen.«
Von einer neunmonatigen Tour, bei der es »Genussvoll um die Welt« ging, brachte die Autorin 1000 Rezeptideen aus Südostasien, den USA, Australien, den Fidschi-Inseln und Hawai mit. Außerdem etwa 15 000 Fotos und einen täglichen Reise-Blog-Eintrag. Wieder zu Hause mixte sie daraus ein sehr persönliches Reise-Kochbuch, das von dem erzählt, was ihr an Land und Leuten besonders gefiel und von den Gerichten, die ihr so gut schmeckten, dass sie diese Erinnerungen immer mal wieder hervorholen will, weil hinter jedem auch eine Geschichte steht. Immer wenn die Wienerin das Fernweh packt, holt sie Töpfe und Pfannen hervor, um es zu stillen.
Geordnet ist das besondere Kochbuch nicht nach Ländern, sondern nach Rubriken: Frühstücksideen, Snacks & Imbisse, Salate, Hauptspeisen, Beilagen & Co, Fruchtige Desserts, Schokige Desserts und Drinks. Ein alphabetisch geordnetes Register erleichtert die Suche nach den Rezepten.
Man findet so manch Überraschendes und noch mehr Unbekanntes, das neugierig macht. Und wer weiß: Vielleicht kommt nach der Gaumenlust die Lust aufs Verreisen?
»400 Reisen, die Sie nie vergessen werden – Vom Amazonas bis ins Zululand«, National Geographic, 300 Seiten, 270 Fotos, 400 Karten, ISBN 978-3-86690-118-6, 39,95 €
Gabi & Rolf Froböse, »Die 40 kuriosesten Inseln – Der erste Crazy Travellers' Tourist Guide«, Verlag Books on Demand GmbH, Norderstedt, 114 Seiten, ISBN 978-3-8391-5687-2, 13,90 €
Andrea Farthofer, »Genussvoll um die Welt – Ein Reisekochbuch für alle Sinne«,Styria Verlag, 312 Seiten, ISBN: 978-3-99011-000-3, 29,95 €
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