Deutsche Wirtschaft wächst weiter

Regierung erwartet 2011 Plus von 2,3 Prozent

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Bundeswirtschaftsminister Brüderle verbreitet weiter Wachstumseuphorie. Das sehen nicht alle so.

Berlin (AFP/ND). Der Wirtschaftsaufschwung hält nach Ansicht der Bundesregierung an, aber in verlangsamtem Tempo. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde in diesem und im kommenden Jahr weiter stark wachsen, sagte Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) am Mittwoch bei Vorlage des Jahreswirtschaftsberichts in Berlin. Demnach werden die Löhne steigen, die Menschen mehr Geld ausgeben und die Arbeitslosigkeit so stark sinken, dass Vollbeschäftigung realistisch ist.

»Unsere Zahlen sind sensationell«, sagte Brüderle in Berlin. Die Wirtschaft werde in diesem Jahr um 2,3 Prozent wachsen, nachdem im vergangenen Jahr mit 3,6 Prozent das höchste Plus seit der Wiedervereinigung erreicht worden war. Für 2012 rechnet die Bundesregierung mit einem Zuwachs von 1,8 Prozent. »Nach den verlorenen nuller Jahren macht schon das Wort von einem neuen deutschen Jahrzehnt die Runde«, sagte der Bundeswirtschaftsminister.

Im laufenden Jahr wird die Arbeitslosigkeit laut Bundesregierung im Schnitt weniger als drei Millionen Menschen betragen, 2012 durchschnittlich 2,7 Millionen. Dies bedeute eine Arbeitslosenquote von etwa sieben Prozent »Wir sind auf der Schnellstraße zur Vollbeschäftigung«, sagte Brüderle. Letztere sieht er bei einer Arbeitslosenquote zwischen drei und vier Prozent. Die Löhne werden laut Brüderle in diesem Jahr um 2,1 Prozent steigen. Stark steigen Gewinne von Unternehmen und Erträge aus Wertpapieren.

DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki forderte von der Regierung, »die Früchte des Wachstums müssen gerecht verteilt und Wohlstand sowie soziale Sicherheit gefördert werden«. Die Linkspolitikerin Sahra Wagenknecht sieht nur ein »Konjunkturstrohfeuer«: »Eine Politik, die keinen Beitrag für höhere Löhne leistet, darf sich keine Hoffnungen auf einen konsumgestützten Aufschwung machen.«

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