Zuhause eine Macht
Hertha BSC feiert einen Heimsieg und die Tabellenführung, Union beklagt Auswärtsfluch
Tore, Torraumszenen und viel Spannung: Die 36 162 Zuschauer bekamen am Sonntag im Berliner Olympiastadion viel geboten. In einem hart umkämpften Spiel setzte sich Hertha BSC mit 4:2 (1:1) gegen Fortuna Düsseldorf durch und hat erstmals seit dem 12. Spieltag wieder die Tabellenführung in der 2. Bundesliga übernommen. »Wir hätten das Spiel frühzeitig entscheiden können, doch wir haben viele gute Chancen nicht genutzt«, war der Hertha-Trainer Markus Babbel nicht restlos zufrieden.
Allerdings hatten es die zuvor in fünf Spielen in Folge ungeschlagenen Düsseldorfer dem Bundesliga-Absteiger ausgesprochen schwer gemacht. Kapitän Andreas Lambertz (21.) brachte die Rheinländer dann auch mit 1:0 in Führung. Nachdem Hertha den Rückstand schnell verdaut hatte, gelang Adrian Ramos der Ausgleich (29.). Auf die Berliner Führung durch Nikita Rukavytsya (51.) fanden die Gäste aber nochmal die passende Antwort: Wieder war es Lambertz, der den Ausgleich in der 68. Minute besorgte. »Wir haben uns nicht versteckt und gut dagegengehalten. Schade, wir waren drauf und dran, hier etwas mitzunehmen«, kommentierte Düsseldorfs Trainer Norbert Meier die späten Berliner Tore durch Pierre-Michel Lasogga (77.) und erneut Ramos (90.+3).
Die Fortunen schwächten sich noch selbst, als Lambertz nach wiederholtem Foulspiel mit einer Gelb-Roten Karte sechs Minuten früher als alle anderen den Platz verlassen musste. Gegen nunmehr zehn Düsseldorfer ließen die Berliner nichts mehr anbrennen. »Es war ein Arbeitssieg, aber wir haben wieder gezeigt, dass wir zuhause ein Macht sind«, freute sich der erst 19-jährige Torschütze Lasogga. Mit zwei Punkten Vorsprung auf den FC Augsburg, der in Paderborn nicht über ein 1:1 hinauskam, steht Hertha BSC damit vorerst wieder ganz vorn.
Der andere Berliner Zweitligaklub, 1. FC Union Berlin, hat dagegen auswärts wieder verloren. »Es hat wieder die Leidenschaft gefehlt, die wir zuhause zeigen«, kritisierte Union-Trainer Uwe Neuhaus die Einstellung seiner Spieler bei der 0:1 (0:0)-Niederlage am Sonntag bei Greuther Fürth. Es ist schon ein Fluch: Von den letzten 22 Auswärtsspielen konnte Union nur eins gewinnen. Das Tor des Tages erzielte vor 6480 Zuschauern Felix Klaus (76.). dpa/SID/ND
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