Der Knoten
Für Jafar Panahi
Untying the Knot, den Knoten lösen, so heißt der Kurzfilm, den Jafar Panahi, Berlinale-Juror hinter iranischen Gefängnismauern, vor vier Jahren zum Auftragsfilm »Perserteppich« (Farsh-e Irani) beisteuerte. »Untying the Knot«, das sind acht Minuten in einer einzigen, ungeschnittenen Einstellung. Die aber ist nicht etwa statisch, sondern die Chronik eines Weges: der Weg eines Teppichs ins staatliche Pfandleihhaus. Auf der Schulter eines jungen Soldaten durchmisst er Flure und Korridore, treppauf, treppab durchs Amtsgebäude. Der Soldat hat kein Geld, seine Schwester ist stumm, braucht eine Mitgift, und der ihnen irgendwie entfernt verwandte Herr Asadi, der drinnen Herr über die Formulare ist, wird ... – Aber ist es ein Pfandleihhaus? Oder geht der Teppich ihnen hier gerade für immer verloren? Und was werden sie beim nächsten Mal verpfänden? Eins ist klar: Hier lösen sich mehr Knoten als geknüpft würden.
Pate des Films: Ayat Najafi (Ko-Regisseur »Football Under Cover«)
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.