Skeletonis greifen nach Medaillen
Halilovic und Stielicke zur Halbzeit hinter Dukurs
Gold scheint schon vergeben, doch im Kampf um Silber und Bronze haben die deutschen Skeletonis bei der Heim-WM in Königssee zwei ganz heiße Eisen im Feuer. Mirsad Halilovic und Sandro Stielicke belegen zur Halbzeit die Plätze zwei und drei. Das ist realistisch gesehen schon das Optimum, denn der überragende Lette Martins Dukurs fährt zurzeit in einer anderen Liga.
»Der ist der Wahnsinn, einfach der Beste. Ich halte ihn hier für unschlagbar«, sagte der Winterberger Stielicke über den Weltcupgesamtsieger, der sich im zweiten Durchgang mit Bahnrekord (50,67 Sekunden) um mehr als eine halbe Sekunde absetzte.
Auch Lokalmatador Halilovic orientiert sich nicht mehr an dem Spitzenreiter. »Für uns geht es darum, unsere Plätze zu verteidigen. Das wird schwierig genug«, sagte der Athlet mit bosnischen Wurzeln. Der ehemalige Junioren-Weltmeister überzeugte auf der für 22 Millionen Euro modernisierten Bahn im unteren Streckendrittel, in dem das 64-Kilogramm-Leichtgewicht seine Nachteile beim Start dank überragender Schlittenbeherrschung wettmachte. »Ich bin halt mit Abstand der Leichteste, da muss ich fahrerisch überzeugen«, sagte Halilovic (Foto: dpa).
Auch Stielicke war mit Platz drei zufrieden, zumal der Weltcupgesamtzweite wegen einer Verletzung weniger Trainingsläufe absolviert hatte als die Konkurrenz. »Ich kann sehr gut mit dem Zwischenergebnis leben. Eine Medaille wäre ein Traum«, sagte Stielicke vor dem heutigen zweiten Tag, an dem auch die Frauen mit Topfavoritin Anja Huber (Berchtesgaden) starten. »Ich will vorne angreifen«, sagte die Olympiadritte, deren stärkste Konkurrentinnen Titelverteidigerin Marion Thees (Oberhof) und die Britin Shelley Rudman sein dürften. SID
Stand nach 2 von 4 Läufen:
1. Dukurs (Lettland) 1:41,85 min
2. Halilovic (Königssee) + 0,57 s
3. Stielicke (Winterberg) + 0,70
4. Tretjakow (Russland) + 0,72
5. Bromley (Großbritannien) + 0,86
6. Rommel (Zella-Mehlis) + 1,00
9. Kröckel (Oberhof) + 1,51
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