Cottbuser Sieg von Unfall überschattet

Energie schlägt den VfL Osnabrück mit 2:0

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein folgenschwerer Zusammenprall hat das Zweitligaspiel zwischen Energie Cottbus und dem VfL Osnabrück überschattet. Beim 2:0 (0:0)-Sieg der Cottbuser stieß der Osnabrücker Angreifer Flamur Kastrati in der 80. Minute bei einem eigentlich harmlosen Zweikampf unglücklich mit dem Cottbuser Markus Brzenska zusammen und sackte regungslos zu Boden. Schiedsrichter Marc Seemann unterbrach das Spiel für zwölf Minuten, bevor der zeitweise bewusstlose Kastrati mit dem Krankenwagen vom Platz gefahren wurde. Lebensgefahr soll nicht bestehen.

Die Spieler weigerten sich nach Wiederanpfiff, die Partie ernsthaft weiterzuführen. Bis zum Schlusspfiff ereignete sich auf dem Feld nichts mehr, die Spieler schoben den Ball lediglich hin und her. VfL-Manager Lothar Gans erklärte, dass Kastrati eine Halswirbelsäulenverletzung erlitten habe. »Man merkt, wie unwichtig in solchen Situationen ein Fußballspiel sein kann«, sagte Gans. Kastrati hatte noch auf dem Spielfeld einen Tropf gelegt bekommen.

»Das ist ein Schicksalsschlag. Eigentlich wollten wir nicht mehr weiterspielen«, sagte Osnabrücks Abwehrspieler Angelo Barletta, und auch Energie-Torwart Thorsten Kirschstein war schockiert: »Ich habe so etwas auf dem Fußballplatz noch nie erlebt. Wir freuen uns zwar über den Sieg, sind in Gedanken aber bei Kastrati.«

Im Stadion der Freundschaft entwickelte sich eine niveauarme Partie, was auch an den katastrophalen Platzverhältnissen lag. Dennoch eröffneten sich beiden Teams Torchancen, im Abschluss fehlte allerdings zunächst die notwendige Konzentration. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber den Druck, doch die VfL-Abwehr stand zunächst sicher. Für die Entscheidung zugunsten der Cottbuser sorgten dann mit einem Doppelschlag Nils Petersen (56./ Foulelfmeter) und Uwe Hünemeier (60.). Für den 22-jährigen Petersen war es bereits das 20. Saisontor, der kopfballstarke Hünemeier traf schon neunmal.

Cottbus setzte durch den Sieg seine Aufholjagd fort und darf als Fünfter weiter auf eine Rückkehr ins Oberhaus hoffen. Das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz holte aus den letzten vier Spielen zehn von zwölf möglichen Punkten. Der VfL steckt dagegen nach der dritten Niederlage in Folge auf dem Relegationsplatz fest. SID

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