Rooney trifft auch ohne Flüche

Manchester siegt 1:0 bei Chelsea im Champions-League-Viertelfinale

  • Tom Tauzien, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Purzelbaum statt neuer Flüche: Nach seinem exzellenten Treffer zum 1:0-Sieg beim FC Chelsea verkniff sich Wayne Rooney jede Pöbelei und jubelte lieber per unbeholfener Turneinlage. Doch auch sein brillanter Moment beim einzigen Tor im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinals bewahrte den Bad Boy von Manchester United nicht vor einer Strafe durch den englischen Fußball-Verband. Am Donnerstag wurde der 25-Jährige wegen seiner verbalen Entgleisung beim 4:2-Sieg gegen West Ham (»Was ist los, verdammt noch mal?«) für zwei Spiele gesperrt.

»Ich bin nicht der erste Spieler, der im Fernsehen geflucht hat, und ich werde nicht der letzte sein«, klagte Rooney über seinen Ausschluss beim Heimspiel gegen Fulham am Samstag und dem Pokal-Halbfinale gegen Manchester City (16. April). »Anders als andere, die fluchend vor laufenden Kameras erwischt wurden, habe ich mich sofort entschuldigt. Und bislang bin ich die einzige Person, die für Fluchen gesperrt wird. Das erscheint mir nicht richtig.«

An den eigenen, hohen Ansprüchen gemessen, konnten United und Rooney in dieser Saison nur bedingt überzeugen. Im entscheidenden Moment war auf ihn jedoch Verlass: Dank des Nationalstürmers, der mit einem Flachschuss aus neun Metern traf, dürfen die »Red Devils« auf ein mögliches Halbfinalduell mit Schalke 04 hoffen. »Wir konzentrieren uns erstmal auf Chelsea«, sagte Trainer Alex Ferguson abwartend.

Nach dem Schlusspfiff in London fluchten nur die Chelsea-Fans. Alberto Undiano Mallenco, der spanische Schiedsrichter, wurde auf dem Gang in die Kabine böse beschimpft, weil er den »Blues« in der Nachspielzeit einen klaren Elfmeter verweigert hatte. Manchesters Patrice Evra hatte Ramires von den Beinen geholt.

Chelseas Trainer Carlo Ancelotti warf Mallenco indirekt Charakterschwäche vor. »Es ist nicht einfach, in der letzten Minute einen Elfmeter zu geben«, sagte er, »dafür braucht es Mut und eine starke Persönlichkeit.« Trotzdem blieb er für das Rückspiel optimistisch. »United hat eine Chance herausgespielt und daraus das Tor gemacht. Das können wir auch.«

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.