Wettbetrüger müssen ins Gefängnis
Hohe Strafen beim Prozess in Bochum
Drei Mitglieder der Fußball-Wettmafia sind vom Bochumer Landgericht am Donnerstag zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Angeklagten hatten gestanden, Wetten auf mutmaßlich manipulierte Fußballpartien gesetzt und selbst Spieler bestochen zu haben. Die höchste Strafe wurde mit drei Jahren und elf Monaten gegen Wettbüro-Betreiber Stevan R. verhängt. Glücksspieler Tuna A. erhielt drei Jahre und acht Monate, Wettbüro-Betreiber Nürettin G. drei Jahre Haft.
Laut Urteil gehörten alle drei Angeklagte seit Jahren zur Glücksspiel- und Wettszene. Vor allem Nürettin G. und Stevan R. hätten dabei Kontakte zu Fußballspielern geknüpft. »Daraus erwuchsen später manipulative Beziehungen«, sagte Richter Carsten Schwadrat. Ob tatsächlich Spiele manipuliert worden seien, habe allerdings nicht zweifelsfrei festgestellt werden können. Schließlich sei das gewünschte Ergebnis längst nicht immer eingetroffen. Für eine Verurteilung reiche es jedoch aus, dass die Angeklagten von einer Manipulation ausgegangen seien. Im ersten großen Wettskandalprozess war es zuletzt noch um 18 Spiele gegangen – von der A-Jugend bis zur Europa League.
Im Parallelverfahren vor der 12. Strafkammer des Bochumer Landgerichts, in dem gegen die geständigen Wettpaten Ante Sapina und Marijo C. verhandelt wird, werden die Urteile nach der Osterpause Anfang Mai erwartet. dpa
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.