Waaaaaaas?!

Kommentar von Jörg Meyer

  • Lesedauer: 2 Min.

Heute ist der »International Noise Awareness Day«, wörtlich etwa »Internationaler Tag des Lärmbewusstseins«. Doch weil sich der Lärm um mangelndes Bewusstsein wahrlich nicht sorgen muss, gibt es diesen Tag. Es ist laut an der Straße, neben dem Flughafen und in der Disko. Straßenlärm ist für viele Menschen Nervtöter Nummer eins. In einer Langzeitumfrage des Umweltbundesamtes geben 83 Prozent der rund 70 000 Teilnehmenden an, sich von Verkehrslärm gestört zu fühlen, gefolgt von Flugzeuggedröhn und Schienengeratter mit 45 bzw. 40 Prozent. Tatsächlich ist es kaum mehr möglich, einen ruhigen Sonntag in der Natur oder auf dem Land zu verbringen; denn das tun viele Leute, und die meisten fahren mit ihren Motorvehikeln dorthin.

Was bleibt ihnen auch sonst? Etwas Anderes fährt dort am Sonntag nicht. Ohne Auto ist man außerhalb der Stadt aufgeschmissen – entweder man kommt nicht hin oder man kommt nicht weg, und viele Autos machen viel Lärm. Lösungsansätze gibt es: Beispielsweise dienen Tempo-30-Zonen in Innenstädten nicht nur der Feinstaubvermeidung, sondern damit werden auch die Lärmspitzen gesenkt. Es ist ein Unterschied, ob man den Motor bis 70 hochreißt oder ob es ein gemächliches Anfahren bis 40 ist. Fehlentwicklungen gibt es auch: Bahnstrecken werden aus Profitgründen stillgelegt, Prestigerouten ausgebaut Das Auto ist Jobsicherer, Exportmotor und vieles mehr, aber eben auch eine der Hauptquellen der Umweltverschmutzung. Und da tut ein grundlegendes Umdenken im Umgang mit des Deutschen liebstem Spielzeug mehr Not denn je. Wie bitte?! Ach, Entschuldigung, ich konnte Sie gerade nicht verstehen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.