Nord- und Südsudan im Streit
Vereinte Nationen beschließen neue Friedensmission
Nairobi/Juba (dpa/ND). Wie die »Sudan Tribune« am Donnerstag in ihrer Onlineausgabe berichtete, erhob der sudanesische Präsident Omar Al-Baschir in dieser Woche in einer Rede einmal mehr Anspruch auf die ölreiche Region Abyei: »Abyei ist Teil des Nordens und wird es bleiben«, betonte er. In der vorläufigen Verfassung des Südens, die mit der Unabhängigkeit im Juli in Kraft treten soll, beansprucht die Regierung in Juba hingegen das Gebiet.
Die Bevölkerung des Südens hatte sich im Januar in einer Volksabstimmung für einen eigenen Staat entschieden. Ein zum gleichen Zeitpunkt geplantes Referendum in Abyei über die Zukunft der umstrittenen Region musste wegen andauernder Spannungen verschoben werden. Ein hoher Vertreter von Al-Baschirs Nationaler Kongresspartei (NCP) drohte, der Norden werde seine Anerkennung des Südens zurückziehen, sollte die bisher teilautonome Regierung in Juba an ihrem Anspruch auf Abyei festhalten.
Derweil soll Südsudan eine eigene UN-Mission bekommen. Der Weltsicherheitsrat verlängerte das Mandat der bisherigen Sudan-Mission UNMIS am Mittwoch ein letztes Mal bis zum 9. Juli und sagte dem Süden auch für die Zukunft den Schutz durch UN-Friedenshüter zu. UNMIS ist seit 2005 mit 10 000 Mann im Grenzgebiet zwischen dem arabischen Norden und dem afrikanischen Süden Sudans stationiert. Aufgabe war es, den Friedensvertrag zwischen beiden Teilen des größten afrikanischen Landes zu überwachen.
Mit der Eigenständigkeit des Südens von Juli an ist die Aufgabe von UNMIS erfüllt. In der einstimmig verabschiedeten Resolution stellt der Sicherheitsrat aber fest, dass »die Lage in der Region auch weiterhin eine Gefahr für den internationalen Frieden und die Sicherheit darstellt«. Vorschläge für die neuen Aufgaben der Friedenshüter soll UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in den nächsten Wochen vorlegen, heißt es in der Resolution.
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