Russland wacht auf
Eishockey-WM: Ungeschlagene Kanadier raus
Der bislang so enttäuschende Rekordweltmeister Russland hat überraschend Kanadas Eishockey-Jungstars bei der Weltmeisterschaft in der Slowakei nach Hause geschickt. Im Duell der Eishockey-Supermächte setzte sich die »Sbornaja« mit 2:1 (0:0, 0:1, 2:0) im Viertelfinale durch. Das Team von Trainer Wjatscheslaw Bykow setzte damit seine WM-Dominanz gegen den Erzrivalen fort und feierte den vierten Sieg in drei Jahren.
Sowohl im Viertelfinale vor einem Jahr in Köln als auch in den Endspielen 2009 und 2008 hatten die Russen triumphiert. Nur bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver hatten die Kanadier den 25-maligen Weltmeister mit 7:3 vom Eis gefegt. Bei der Neuauflage des Klassikers in Bratislava brachte Jason Spezza Kanada in Führung (26.). Alexej Kaigarodow glich in Unterzahl aus (50.), Ilja Kowaltschuk sorgte mit seinem ersten Turniertor für die Entscheidung (54.).
Lange hielt das Duell nicht, was sich die Fans davon versprochen hatten. Erst im Schlussdrittel wurde es hochklassig. Die Russen, die zuvor schon drei Niederlagen kassiert hatten, steigerten sich deutlich gegenüber den Gruppenspielen. Aufregung gab es nach einem Lattenkracher von Ilja Nikulin: Minutenlang schaute sich der Videorichter die Aufzeichnung an, ehe er entschied, dass es kein Tor war (42.). Doch davon ließ sich Bykows Team nicht aufhalten.
Gegner der Russen im Halbfinale war gestern Abend Finnland (nach Redaktionsschluss). Der Weltmeister von 1995 schaltete mit effektivem Powerplay das Überraschungsteam aus Norwegen mit 4:1 (0:0, 4:1, 0:0) aus. Drei Tore der Finnen fielen bei 5:4-Überzahl.
Währenddessen feierten die Russen einen weiteren Erfolg: Die Eishockey-WM 2016 wird in Moskau und St. Petersburg ausgetragen. Der Weltverband IIHF gab die Entscheidung bekannt, da Dänemark und die Ukraine ihre Bewerbungen zurückzogen. Die WM 2016 ist das dritte Großereignis in Russland in den nächsten Jahren: 2014 trägt Sotschi die Olympischen Winterspiele aus, 2018 findet die Fußball-WM in Russland statt.
Viertelfinale
Tschechien - USA 4:0
Schweden - Deutschland 5:2
Finnland - Norwegen 4:1
Kanada - Russland 1:2
Halbfinale
Tschechien - Schweden n. Red.
Finnland - Russland n. Red.
Spiel um Platz 3 So. 16.00
Finale So. 20.30
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