Chemnitz feiert seine Aufsteiger

Die Himmelblauen planen für die 3. Fußball-Liga

  • Lesedauer: 2 Min.

Himmelbau auf Wolke sieben: Nach dem vorzeitigen Aufstieg in die 3. Liga feierten die Spieler und Verantwortlichen des Chemnitzer FC am Wochenende mit ihren Fans. »Der Stellenwert des Aufstiegs ist unheimlich hoch. Es ist zudem für uns die Belohnung für drei Jahre harter Arbeit und Geduld«, sagte Trainer Gerd Schädlich, dessen Team mit einem 1:0-Erfolg gegen RB Leipzig alles klar gemacht hatte.

Nach dem Abpfiff des Gipfeltreffens in der Regionalliga Nord war der Coach erst mal geflüchtet. Die Mehrzahl der 12 837 Zuschauer in den Vereinsfarben himmelblau und weiß hatte den Rasen gestürmt und skandiert: »Vierte Liga, nie mehr, nie mehr«. »Da kam ja eine ganz schöne Menge auf mich zu, da wollte ich erst mal weg«, gab Schädlich zu, der die Jubelszenen mit Bierduschen wie beim Gewinn einer Meisterschaft anschließend aber genoss. Die Vereinsverantwortlichen hatten alles für die erste große Feier seit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga 1999 vorbereitet. 4500 himmelblau-weiße Tücher aus 1500 Quadratmetern Stoff waren verteilt worden und wurden von den Anhängern zu den Klängen von »You'll never walk alone« geschwenkt.

»Ein Wahnsinnsgefühl«, freute sich Benjamin Förster, der gegen die vor der Saison als Aufstiegsfavoriten gehandelten Leipziger das Siegtor erzielt hatte. »Das war das mit großem Abstand schönste und wichtigste Tor meiner Karriere. Ich spiele seit meiner Kindheit für den Verein«, so der Stürmer, der mit seinen Kollegen auf dem Rathausbalkon der Stadt und rund 6000 Fans feierte.

Bis gestern wollten die Chemnitzer den Triumph genießen, nun sollen die Planungen für die erste Drittliga-Saison beginnen. »Wirtschaftlich sollte es in der Region zu packen sein. Aber sicher ist, dass wir alle etwas mehr machen müssen, um in der 3. Liga mitspielen zu können«, sagte Schädlich, der nach dem FSV Zwickau und Erzgebirge Aue (beide in die 2. Liga) bereits den dritten Ostklub eine Liga nach oben führte.

»Der Etat wird etwa vier Millionen Euro betragen«, sagte Geschäftsführer Peter Müller. Als Lizenzauflagen müssen das Flutlicht heller und die Anzahl der Sitzplätze von 1050 auf 2000 Plätze vergrößert werden. Die Mannschaft wird mit »älteren und jungen Spielern verstärkt«, erklärte Schädlich, der mit der Verpflichtung des offensiven Mittelfeldspielers Selim Aydemir auch schon den ersten Neuzugang bekannt gab. Der 20-Jährige kommt vom Halleschen FC und erhält einen Zweijahresvertrag. Zudem verlängerte Mittelfeldspieler Marcel Wilke seinen auslaufenden Vertrag bis zum 30. Juni 2013. dpa/SID/ND

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.