Füchse spielen in der Königsklasse
Klarer Sieg in Magdeburg zum Abschluss
In der Magdeburger Bördeland-Halle wollten am Sonnabend 7100 Zuschauer sehen, wie den Berliner Füchsen die direkte Qualifikation für die Champions League vom SC Magdeburg weggeschnappt wird. Es klappte nicht, die Füchse erwiesen sich als schlau genug, nach einem 11:12-Rückstand zur Pause am Schluss für ein 30:24 zu sorgen. Die Berliner dürfen nun im ganz großen Konzert des europäischen Vereinshandballs mitspielen.
Fans und Spieler der Magdeburger verfolgten die Freudentänze der Berliner allerdings mit gedämpftem Groll. Magdeburgs Trainer Frank Carstens sagte denn auch warum: »Wir haben heute Handball vor ausverkauftem Haus mit zahlreichen spektakulären Szenen gesehen. Die Berliner verdienten sich den dritten Platz in der Bundesliga durch eine gute Saison.« Der Niedersachse betonte weiter: »Auch wir können stolz auf unsere Leistung sein. Wenn ich überlege, wo wir vor einem Jahr gestanden haben, dann ist der siebente Platz in der Bundesliga schon ein großer Erfolg, zumal wir uns dadurch für den Europapokal qualifiziert haben.«
Mit sinkender Kraft der Gastgeber konnten sich die Füchse immer häufiger durch die Magdeburger Abwehr beißen. »Wir haben uns durch den Rückstand zur Halbzeit nicht verrückt machen lassen. Wir haben an unsere Stärke geglaubt und konnten diese am Ende auch ausspielen«, freute sich Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson.
Den Hebel für die Füchse stellte der Wiener Konrad Wilczynski herum. Er trat, von der Bank kommend, an den Wurfkreis und verwandelte. Berlin ging in Führung und gab sie nicht mehr ab. Mit den drei Toren von Magdeburg zahlte er exakt 850 Tore auf das Trefferkonto der Füchse ein. Der 29-jährige Publikumsliebling kehrt nun in seine Heimatastdt Wien zurück und wird dort Spieler-Manager. Er wird im Fuchsbau fehlen.
Magdeburg und die Füchse beschreiten im Nachwuchs-Handball übrigens ähnliche Wege. Es ist kein Zufall, dass sich nächstes Wochenende in Berlin die A-Jugendteams aus beiden Vereinen im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegenüberstehen.
Fan stirbt in Wetzlar
Der Tod eines Zuschauers hat das Saisonfinale überschattet. Der 61-Jährige war während des Spiels HSG Wetzlar gegen MT Melsungen auf der Tribüne zusammengebrochen. Sofort eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen durch Wetzlars Mannschaftsarzt blieben erfolglos. Nach dem Zwischenfall kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit wurde die Partie nicht wieder angepfiffen. Der Deutsche Handball-Bund entscheidet jetzt über die Wertung. SID
Die deutschen Europapokalstarter
Champions League:
HSV Hamburg (deutscher Meister)THW Kiel (DHB-Pokalsieger)
Füchse Berlin
Europapokal der Pokalsieger:
Gummersbach (Cup-Verteidiger)SG Flensburg-Handewitt (Finalist DHB-Pokal)
EHF-Pokal:
Göppingen (Cup-Verteidiger)Rhein-Neckar Löwen
SC Magdeburg
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