In Wembley-Manier

U17-WM: DFB-Team startet mit Kantersieg

  • Jürgen Zelustek, SID
  • Lesedauer: 2 Min.

Samed Yesil hat bereits zum WM-Auftakt in Mexiko seinem Spitznamen alle Ehre gemacht. Der U17-Nationalspieler von Bayer Leverkusen, der wegen seiner herausragenden Torquote in Anlehnung an Gerd Müller von seinen Kollegen »Gerd« gerufen wird, legte mit einem Doppelpack den Grundstein zum 6:1 (1:0) des DFB-Teams im ersten Gruppenspiel gegen Ecuador und betrieb damit weiter Werbung in eigener Sache. Nach einer ausgeglichenen halben Stunde schaltete Yesil vor 20 000 Zuschauern im Estadio Corregidora von Queretaro in der 31. Minute am schnellsten, sein Schuss prallte in Wembley-Manier von der Unterkante der Latte zum 1:0 für Deutschland hinter die Torlinie. In der 69. Minute markierte der gebürtige Düsseldorfer, auf den angeblich Trainer Arsene Wenger vom Arsenal London ein Auge geworfen hat, mit seinem 15. Treffer im 15. Spiel für die U17 das 4:1.

Die Bremer Cimo Röcker (54.) und Levent Aycicek (61.), der Dortmunder Marvin Ducksch (85.) und Leverkusens Okan Aydin (90.) erzielten die weiteren Treffer für das Team von Trainer Steffen Freund, der nach dem Abpfiff entsprechend zufrieden war. »Mit Herz und Leidenschaft konnten wir schnell zurück ins Spiel finden und am Ende deutlich gewinnen. Die Tore wurden sehr schön herausgespielt«, sagte der Europameister von 1996 und fügte an: »Insgesamt möchte ich dem Team ein großes Kompliment machen. Trotz des hohen Sieges bleiben wir am Boden. Im ersten Spiel ist ein Sieg enorm wichtig, aber es war erst der erste Schritt. Vor uns liegen noch schwere Aufgaben.«

Dabei soll erneut Yesil, der zudem das 3:1 mustergültig vorbereitete, eine Hauptrolle spielen. Am besten schon am Donnerstag an gleicher Stelle gegen Afrikameister Burkina Faso und auch zum Gruppenabschluss am Sonntag gegen Panama. »Samed hat eine außergewöhnliche Torquote«, hatte DFB-Sportdirektor Matthias Sammer schon vor dem Turnierstart über Yesil gesagt. Und Nationaltrainer Freund meinte: »Er kann jederzeit ein Spiel für uns entscheiden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er trifft.«

Ohne den Torriecher des Angreifers wäre das Team von Steffen Freund erst gar nicht nach Mexiko geflogen. Im Mai schoss er Deutschland beim 1:0 gegen Rumänien ins EM-Halbfinale und damit zur WM. »Wir haben hart dafür gearbeitet, hier dabei sein zu dürfen. Sich mit den besten Spielern der Welt messen zu können, ist toll«, sagte Yesil vor dem ersten Höhepunkt seiner Karriere: »Wer weiß, ob wir in unserem Leben noch einmal die Chance bekommen, bei einer WM dabei zu sein.«

Wenn er so weiter macht wie im Eröffnungsspiel, könnte der Traum lange anhalten.

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